Investing.com - Das sind die Themen, die die Märkte am Freitag, den 10. Januar, bewegen werden.
1. Jobs, Jobs, Jobs
Das wichtigste Event des Tages stellt an diesem Freitag der US-Arbeitsmarktbericht dar.
Da die Handelsvereinbarung der ersten Phase zwischen den USA und China so gut wie ausgemacht gilt (sie soll nächste Woche unterzeichnet werden) und die Spannungen im Nahen Osten nachlassen, rücken nun die Konjunkturdaten stärker in den Fokus der Investoren.
Die zuletzt hereingekommenen Daten aus den USA waren ermutigend und so erreichten der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq neue Rekordhochs.
Die nächste Nagelprobe steht an diesem Nachmittag mit dem offiziellen Jobbericht der US-Regierung auf der Agenda, der um 14.30 Uhr bekannt gegeben wird.
Von Investing.com befragte Volkswirte rechnen mit einem Stellenplus von 164.000 im Dezember.
Die Arbeitslosenquote wird konstant bei 3,5% gesehen, während die durchschnittlichen Stundenlöhne, ein wichtiger Indikator für die Inflation, 0,3% zulegen dürften.
2. Ölmarkt
Auch am Ölmarkt gehen die Blicke wieder stärker auf die Fundamentaldaten, nachdem sich die Spannungen zwischen den USA und dem Iran in den letzten zwei Tagen nach den wechselseitigen Raketenbeschüssen etwas abgekühlt haben.
Der massive Aufbau der Lagerbestände - Rohöl, Benzin und Destillate - belastete den Ölpreis in dieser Woche zusätzlich zu den nachlassenden Spannungen im Nahen Osten.
Angesichts der steigenden Ölpreise, die im vergangenen Jahr zu beobachten waren, wird spannend sein zu sehen, ob die Ölproduzenten in den USA verstärkt nach Öl bohren, was früher oder später den Preis für Erdöl erneut unter Druck setzen könnte.
Der US-Ölausrüster Baker Hughes wird um 19.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit die Zahl der aktiven Ölbohrungen herausgeben.
Seit Ende November 2018 geht die Zahl der aktiven Bohrlöcher kontinuierlich zurück.
3. Lagerbestände im Großhandel
Für Kursbewegung könnten auch aktuelle Zahlen aus dem US-Großhandel sorgen.
Das Handelsministerium wird um 16.00 Uhr die wertmäßige Veränderung der Bestände der Großhändler im November melden.
Im Schnitt erwarten die Ökonomen einen unveränderten Bestand.
4. Brexit
Der Brexit-Deal von Premierminister Boris Johnson hat die letzte Hürde im Unterhaus genommen, so dass die Austrittsvereinbarung nun an das Oberhaus geht.
Johnson möchte, dass dies noch vor Ende des Monats geschieht, damit Großbritannien die Europäische Union zum 31. Januar verlassen kann.
Danach beginnt eine elfmonatige Übergangsphase, die Boris Johnson um nichts auf der Welt verlängern will. In dieser Zeit müssen sich Großbritannien und die EU auf ein Freihandelsabkommen einigen. Geschieht das nicht, dürften im Januar 2021 Zölle in Kraft treten.
Das britische Pfund hält sich angesichts der nach wie vor unsicheren Lage recht stabil. Zum US-Dollar bewegt es sich über 1,30 Dollar.
5. Europa
In Europa stehen am Vormittag Daten aus Italien und Frankreich an.
Neben den Industriedaten aus Frankreich und Italien wird die Bank of France die Umfrage zur Stimmung im verarbeitenden Gewerbe veröffentlichen.
Nach zahlreichen Reden gestern von Notenbankern, äußert sich am Freitag nur das Mitglied der Bank of England Tenreyro in London zu den Aussichten am Arbeitsmarkt.
Der Fokus der Märkte dürfte weiterhin auf den geopolitischen Entwicklungen zwischen den USA und dem Iran liegen, insbesondere nachdem die Premierminister Kanadas und Großbritanniens öffentlich erklärten, es gebe Beweise dafür, dass ein ukrainischer Jet von einer iranischen Rakete getroffen wurde, bevor er in Teheran abstürzte. Sie fordern nun eine internationale Untersuchung der Katastrophe.
Der Terminkontrakt des Dax wird 39 Punkte oder 0,29 Prozent höher auf 13.523 Zähler taxiert. Damit trennen den deutschen Leitindex nur noch ein paar Pünktchen von seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2018, das bei 13.596 Punkten erreicht wurde.
Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,13 Prozent nach oben. Der französische CAC 40-Future wird 0,25 Prozent höher gehandelt, der spanische IBEX 35-Future gewinnt 0,29 Prozent.