Investing.com - Die Rufe nach einer größeren Fed-Zinserhöhung diese Woche werden nach dem Bekanntwerden der unerwartet hohen Teuerung am Freitag immer lauter. Per Berichtsmonat Mai stiegen die Verbraucherpreise mit 8,6 Prozent so schnell wie seit 40 Jahren nicht mehr. Erwartet wurde ein Wert von 8,3 Prozent.
Jonathan Millar von der Barclays (LON:BARC) Bank plädierte am Freitagmittag für eine Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte auf der FOMC-Sitzung am Mittwoch.
"Der Verbraucherpreisindex für Mai war sogar noch höher als befürchtet, angetrieben von einem breit angelegten Preisdruck", kommentierte Millar. "Da es kaum Anzeichen dafür gibt, dass dieser seinen Höhepunkt erreicht hat, rechnen wir nun mit einer Anhebung um 75 Basispunkte auf der FOMC-Sitzung am Mittwoch."
Auch wenn der Markt immer noch "nur" eine Anhebung um 50 Basispunkte einpreist, muss die Fed laut Millar viel entschlossener vorgehen.
"Wir sind uns dessen bewusst, dass es eine knappe Angelegenheit ist und dass sich unser Szenario entweder im Juni oder im Juli erfüllen könnte. Dennoch ändern wir unsere Prognose und erwarten nun eine Anhebung um 75 Basispunkte am 15. Juni", fügte er hinzu. "Außerdem haben wir unsere Prognose für die Terminal Rate Anfang 2023 um 25 Basispunkte auf 3,00 bis 3,25 % angehoben."
Millar ist nicht der Einzige, der eine kräftigere Fed-Erhöhung fordert. Der charismatische CNBC-Moderator Jim Cramer sprach sich am Freitag sogar für eine Anhebung um 100 Basispunkte aus. Seiner Meinung nach könnte der Markt nach einem solchen Schritt sogar in einen Rallye-Modus übergehen.