Investing.com - In der kommenden Woche werden die US-Inflationsdaten im Mittelpunkt des Interesses stehen, nachdem der überraschend starke Arbeitsmarktbericht vom Freitag die Wahrscheinlichkeit erhöht hat, dass die Fed ihre Zinssenkungen weiter hinauszögern wird. Die großen Banken starten in die Berichtssaison, die Europäische Zentralbank tagt und die geopolitischen Risiken dürften den Ölpreis weiter stützen. Was Sie zu Wochenbeginn wissen sollten, erfahren Sie hier.
1. US-Inflationsdaten
Ökonomen erwarten, dass sich die Kerninflation, bei der die Kosten für Nahrungsmittel und Kraftstoffe ausgeklammert werden, im Jahresvergleich auf 3,7 % von 3,8 % im Vormonat abschwächt.
Die am Donnerstag anstehenden Erzeugerpreise dürften einen moderateren Anstieg anzeigen.
Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass die US-Wirtschaft im vergangenen Monat deutlich mehr Stellen geschaffen hat als erwartet, während die Löhne und Gehälter relativ stabil geblieben sind.
Die Kombination aus diesen starken Beschäftigungsdaten und den verhalteneren Inflationsraten in den letzten Monaten unterstützt die Äußerungen führender Vertreter der Federal Reserve, einschließlich des Vorsitzenden Jerome Powell. Diese betonen, dass angesichts der aktuellen Lage "Geduld" bei der Entscheidung über den Zeitpunkt einer möglichen Zinssenkung angebracht sei.
2. Fed-Protokoll
Die Fed wird am Mittwoch das Protokoll ihrer März-Sitzung veröffentlichen, in der die Notenbanker weiterhin mit drei Zinssenkungen in diesem Jahr rechneten, wenn auch mit weniger Überzeugung als noch Ende letzten Jahres.
Nach den Arbeitsmarktdaten vom Freitag gehen die Geldmärkte nun von zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus, nachdem sie zuvor von drei ausgegangen waren.
Besonders im Fokus steht außerdem die Rede von John Williams, dem Präsidenten der New Yorker Fed, die am Donnerstag erwartet wird. Seine Worte könnten einen starken Einfluss auf die Interpretation der aktuellen geldpolitischen Situation haben und möglicherweise die Erwartungen der Märkte beeinflussen.
Inmitten dieser Diskussionen warnte Michelle Bowman, Gouverneurin der US-Notenbank, am vergangenen Freitag vor überhasteten Schritten. Sie betonte die Bedeutung einer gründlichen Prüfung der Inflationsdaten und mahnte zur Vorsicht bei voreiligen Entscheidungen über Zinssenkungen. Bowman warnte sogar vor der Möglichkeit, dass ein Scheitern bei der Bekämpfung der Inflation die Fed dazu zwingen könnte, zu Zinserhöhungen zurückzukehren.
3. Berichtssaison
Mit dem Klingeln der Quartalszahlen läutet sich am kommenden Freitag offiziell die heiß ersehnte Berichtssaison ein. Für Anleger markiert dies den Beginn einer aufregenden Zeit, in der sie gespannt auf die Performance der großen Banken und Unternehmen schielen. Angesichts der bisherigen Rekordstände an den Aktienmärkten in diesem Jahr erwarten Investoren nichts weniger als robuste Unternehmensgewinne, die nicht nur die Bewertungen stützen, sondern auch neue Höhen erklimmen könnten.
Der S&P 500 hat seit Jahresbeginn bereits um mehr als 9 % zugelegt, und das nach einem ersten Quartal, das die beste Performance seit 2019 verzeichnete. Doch während Anleger ihre Gewinne zählen, ruhen ihre Blicke nun gespannt auf den bevorstehenden Quartalsberichten. Die Latte für weiter steigende Aktienkurse könnte sich mittlerweile erhöht haben, und das setzt Unternehmen zusätzlich unter Druck, starke Ergebnisse zu präsentieren.
Nicht nur die nackten Zahlen stehen im Fokus, sondern auch die Prognosen der Unternehmen zu Konjunktur und Inflation. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten dürften diese Einschätzungen einen entscheidenden Einfluss auf das Vertrauen der Anleger in die Märkte haben.
Am Freitag öffnen JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup Inc (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC) ihre Bücher. Delta Air Lines (NYSE:DAL) und BlackRock (NYSE:BLK) gehören zu den weiteren wichtigen Unternehmen, die im Laufe der Woche ihre Quartalszahlen veröffentlichen werden.
4. Ölpreise
Die Ölpreise setzten in der vergangenen Woche ihren Höhenflug fort, begünstigt durch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, die Sorge um eine Verknappung des Angebots und die Erwartung einer steigenden Nachfrage.
Am Freitag erreichte der Rohölpreis den höchsten Stand seit Oktober. Die Futures für US-Rohöl stiegen um 32 Cent auf 86,91 USD pro Barrel, während Brent um 52 Cent auf 91,17 USD pro Barrel zulegte.
Besonders aufmerksam verfolgen die Märkte, ob es Anzeichen für einen direkten Konflikt zwischen dem Iran, dem drittgrößten OPEC-Produzenten, und Israel gibt, der zu einer weiteren Verknappung des Angebots führen könnte. Die geopolitischen Spannungen dürften den Ölpreis weiter stützen.
"Sollte der Iran Israel direkt angreifen, wäre das ein beispielloses Ereignis", sagte Phil Flynn, Analyst bei der Price Futures Group, gegenüber Reuters. "Das ist ein weiterer geopolitischer Belastungsfaktor, der den Preis in die Höhe treiben könnte."
5. Sitzung der EZB
Die EZB trifft sich am Donnerstag und es wird allgemein erwartet, dass sie die Zinsen unverändert lässt, bevor sie im Juni den Zinssenkungszyklus einleitet.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juni wird von den Marktteilnehmern mit fast 100 % bewertet, so dass die Äußerungen von Präsidentin Christine Lagarde sehr genau daraufhin geprüft werden, ob sie Hinweise auf eine Zinssenkung enthalten.
Eine Reihe von EZB-Vertretern hat ausdrücklich den Juni als Datum für einen ersten Schritt genannt, zumal die jüngsten Daten zeigen, dass die Inflation in der Eurozone im März unerwartet auf 2,4 % gefallen ist, was die Erwartungen einer Zinssenkung stark unterstützt.
Neben der EZB tagen am Mittwoch die Zentralbanken von Kanada und Neuseeland sowie am Freitag die von Singapur und Südkorea.
Investing.com/Reuters
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