Zoff um Munition: Wagner-Chef kritisiert Russlands Militärführung

Veröffentlicht am 22.02.2023, 18:59
© Reuters

MOSKAU (dpa-AFX) - Kurz vor dem Jahrestag des Einmarsches in die Ukraine verschärfen sich in Russland die Spannungen zwischen der Militärführung und der Privatarmee Wagner. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin veröffentlichte am Mittwoch auf Telegram ein Interview mit dem bekannten russischen Militärblogger Wladlen Tatarski, in dem er sich über mangelnde Ausrüstung seiner Kämpfer durch das russische Militär beschwert. "Sie haben uns keine Munition gegeben, und sie geben uns auch jetzt keine", ist in der Audiodatei zu hören.

Prigoschins Truppe, für die auch verurteilte Mörder und andere Strafgefangene rekrutiert wurden, ist für ihre besonders brutale Taktik berüchtigt, bei der hohe Verluste in den eigenen Reihen in Kauf genommen werden. In der Ukraine kämpfen die Wagner-Söldner derzeit neben den regulären russischen Soldaten um die östliche Stadt Bachmut. Beobachter sehen zwischen beiden Lagern aber schon seit längerem einen Machtkampf schwelen.

Prigoschin, der als enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin gilt, ließ von seinem Pressedienst nun auch ein Foto von Dutzenden am Boden liegenden Männern veröffentlichen. Den Angaben zufolge handelt es sich um in der Ukraine getötete Wagner-Kämpfer.

"Das sind Jungs, die gestern gestorben sind - an "Granaten-Hunger" sozusagen", sagte Prigoschin der Tonaufnahme zufolge. "Wer ist schuld daran, dass sie gestorben sind? Schuld sind die, die über die Versorgung mit ausreichend Munition hätten entscheiden sollen." Prigoschin nannte explizit auch die Namen von Generalstabschef Waleri Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Schon in den vergangenen Tagen hatte der Geschäftsmann mehrfach scharfe Kritik geäußert.

Das russische Verteidigungsministerium wies die seit Tagen erhobenen Vorwürfe über Ausrüstungsprobleme an der Front schon am Dienstag zurück. Ohne explizit Prigoschin anzusprechen, teilte das Ministerium mit: "Alle Aussagen, die angeblich im Namen von Sturmtruppen über Munitionsmangel getätigt wurden, entsprechen absolut nicht der Realität.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.