BERLIN (dpa-AFX) - In Berlin soll es bald deutlich mehr Ladestellen für Elektroautos geben. Der rot-schwarze Senat will bis Mitte 2016 zunächst 400 neue Lademöglichkeiten einrichten. Sie sollen über die ganze Stadt verteilt auf öffentlichen und öffentlich zugänglichen privaten Grundstücken stehen, wie die Senatsverkehrsverwaltung am Freitag mitteilte. Zusätzlich seien 20 Schnelllade-Stellen vorgesehen. Später sollen je nach Bedarf bis zu 700 weitere Ladepunkte folgen.
Den Zuschlag für Bau und Betrieb der Ladesäulen hat der niederländische Energienetzbetreiber Alliander mit zwei Tochterunternehmen bekommen. Der Senat rechnet mit einem Zuschussbedarf von 6,5 Millionen Euro bis 2020.
Mehr Ladesäulen schafften Planungs- und Investitionssicherheit für alle, die mit Elektrofahrzeugen arbeiteten oder unterwegs seien, erklärte der neue Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD). Bisher gibt es in Berlin rund 500 öffentlich zugängliche Ladepunkte.
Nach Daten der Berliner Agentur für Elektromobilität sind rund 1800 Elektroautos in der Hauptstadt unterwegs. Mehr als 80 Prozent davon werden gewerblich genutzt, beispielsweise als Firmenwagen. Rund 450 Autos gehören Carsharing-Anbietern. Diese Unternehmen forderte Geisel auf, ihre Flotten weiter auf Elektroantrieb umzustellen.
Für die Errichtung der Ladesäulen hatten sich 28 Unternehmen oder Konsortien aus verschiedenen Ländern beworben. Das Angebot von Alliander sei das wirtschaftlichste gewesen - sowohl beim Preis als auch durch das technische Konzept.
Alle vom Land geförderten Ladesäulen sollen künftig mit einer Karte nutzbar sein; idealerweise mit der "Fahrcard" des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. "Die kundenunfreundliche Vielfalt von unterschiedlichen Ladekarten und anderen Zugangstechniken hat sich als Hemmnis für die Marktentwicklung von Elektro-Pkw herausgestellt", erklärte Geisel.