LUXEMBURG/ROM/MADRID (dpa-AFX) - Ein starker Anstieg der Inflation in Italien und Spanien hat Bankvolkswirte am Freitag auf dem falschen Fuß erwischt. Während Experten gemeinhin eine Entspannung beim Preisauftrieb in den Krisenländern erwartet hatten, brachten erste Inflationszahlen für September eine handfeste Überraschung: In Italien und Spanien ist die Inflation unerwartet gestiegen. Auch insgesamt kletterte die Teuerungsrate in der Eurozone nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat von 2,6 Prozent im Vormonat auf 2,7 Prozent. Volkswirte hatten eine Rate von 2,4 Prozent erwartet.
Die Jahresinflationsrate in der Eurozone entfernt sich damit weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank sieht Preisstabilität bei einem Wert von knapp zwei Prozent gewährleistet. Der stärkste Preistreiber seien die Energiekosten gewesen, hieß es bei Eurostat. Hier habe der Anstieg im September 9,2 Prozent betragen. Außerdem seien die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mit 2,9 Prozent recht deutlich gestiegen.
Besonders stark war die Diskrepanz zwischen Erwartung und Ergebnis bei den Preisdaten aus Italien und Spanien. In Rom meldete die Statistikbehörde Istat für September eine für europäische Zwecke berechnete Inflationsrate (HVPI) von 3,4 Prozent. Experten hatten eine Rate von 2,7 Prozent erwartet. Ein ähnliches Bild zeigte sich in Spanien: Hier lagen Erwartungen bei plus 2,8 Prozent,die Statistikbehörde meldete ein Plus von 3,5 Prozent.
In Italien waren es laut offiziellen Angaben Energie- und Wasserkosten, die mit einem Plus von 6,9 Prozent besonders stark zu Buche schlugen. Außerdem gab es einen starken Aufschlag bei den Preisen für Alkohol und Tabak. Für Spanien verwiesen Experten auf die Anhebung der Mehrwertsteuer. Sie wurde Anfang September von 18 auf 21 Prozent erhöht. Zudem hätten die hohen Energiekosten preistreibend gewirkt.
Nach Einschätzung der Expertin Ulrike Rondorf von der Commerzbank ist der überraschende Anstieg der Teuerung auch mit einem statistischen Effekt zu erklären. Im September mussten die Statistikämter demnach neue Güter in die Berechnung der Preisentwicklung aufnehmen. Zudem sei der Preisanstieg bei Dienstleistungen von Volkswirten unterschätzt worden, sagte Rondorf. Zudem habe ein starker Anstieg der Kosten für Energie die Inflation nach oben getrieben.
Experte Thilo Heidrich von der Postbank zeigte sich ebenfalls überrascht von der Preisentwicklung. Als Reaktion erhöhte die Postbank ihre Inflationsprognose für den Währungsraum: Für das laufende Jahr wird nunmehr eine Teuerungsrate von 2,6 Prozent erwartet, nach bislang 2,4 Prozent./jkr/bgf
Die Jahresinflationsrate in der Eurozone entfernt sich damit weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank sieht Preisstabilität bei einem Wert von knapp zwei Prozent gewährleistet. Der stärkste Preistreiber seien die Energiekosten gewesen, hieß es bei Eurostat. Hier habe der Anstieg im September 9,2 Prozent betragen. Außerdem seien die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mit 2,9 Prozent recht deutlich gestiegen.
Besonders stark war die Diskrepanz zwischen Erwartung und Ergebnis bei den Preisdaten aus Italien und Spanien. In Rom meldete die Statistikbehörde Istat für September eine für europäische Zwecke berechnete Inflationsrate (HVPI) von 3,4 Prozent. Experten hatten eine Rate von 2,7 Prozent erwartet. Ein ähnliches Bild zeigte sich in Spanien: Hier lagen Erwartungen bei plus 2,8 Prozent,die Statistikbehörde meldete ein Plus von 3,5 Prozent.
In Italien waren es laut offiziellen Angaben Energie- und Wasserkosten, die mit einem Plus von 6,9 Prozent besonders stark zu Buche schlugen. Außerdem gab es einen starken Aufschlag bei den Preisen für Alkohol und Tabak. Für Spanien verwiesen Experten auf die Anhebung der Mehrwertsteuer. Sie wurde Anfang September von 18 auf 21 Prozent erhöht. Zudem hätten die hohen Energiekosten preistreibend gewirkt.
Nach Einschätzung der Expertin Ulrike Rondorf von der Commerzbank ist der überraschende Anstieg der Teuerung auch mit einem statistischen Effekt zu erklären. Im September mussten die Statistikämter demnach neue Güter in die Berechnung der Preisentwicklung aufnehmen. Zudem sei der Preisanstieg bei Dienstleistungen von Volkswirten unterschätzt worden, sagte Rondorf. Zudem habe ein starker Anstieg der Kosten für Energie die Inflation nach oben getrieben.
Experte Thilo Heidrich von der Postbank zeigte sich ebenfalls überrascht von der Preisentwicklung. Als Reaktion erhöhte die Postbank ihre Inflationsprognose für den Währungsraum: Für das laufende Jahr wird nunmehr eine Teuerungsrate von 2,6 Prozent erwartet, nach bislang 2,4 Prozent./jkr/bgf