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FOKUS 2-Aschewolke drückt Luftfahrtaktien - Dax unter 6300

Veröffentlicht am 16.04.2010, 16:28

* Schwaches US-Verbrauchervertrauen belastet

* Google- und AMD-Zahlen dämpfen Stimmung

* Neuzulassungen geben Autowerten Auftrieb

(neu: aktualisierte Kurse)

Frankfurt, 16. Apr (Reuters) - Die Aschewolke eines isländischen Vulkans hat am Freitag auch einen Schatten auf die europäischen Aktienmärkte geworfen. Wegen der massiven Störungen des Flugverkehrs sackten die Aktienkurse von Luftfahrtwerten wie Lufthansa, British Airways und Air France-KLM ab. Der Dax<.GDAXI> verharrte zum kleinen Verfall an den Terminbörsen unterhalb der psychologischen Marke von 6300 Punkten. Gemischte Signale von neuen Bilanzen aus den USA sorgten dafür, dass der deutsche Aktienmarkt mehr oder weniger auf der Stelle trete, sagte ein Händler. Der Leitindex lag am Nachmittag 0,5 Prozent schwächer bei 6262 Punkten.

Vor allem ein schwaches US-Verbrauchervertrauen drückte die Aktienkurse. Eher stimmungsdämpfend wirkten auch die Zahlen von Google und AMD. Der Internet-Konzern und der Chip-Hersteller waren im abgelaufenen Quartal zwar überraschend stark gewachsen. Bei Google hatten Anleger aber auf mehr gehofft, bei AMD bemängelten sie den im Vergleich zum Erzrivalen Intel zurückhaltenden Ausblick. Bank of America fuhr zwar einen Milliardengewinn ein, was die Anleger aber wenig beeindruckte. "Die Erwartungen an die Unternehmensergebnisse sind sehr hoch, da muss es schon einen Paukenschlag geben, damit so etwas wirklich Wellen schlägt", sagte ein Händler.

Insgesamt seien die Kursbewegungen vor allem technisch bedingt, sagten Händler. Am Mittag verfielen Optionen auf Indizes, zum Xetra-Schluss waren Kontrakte auf einzelne Aktien an der Reihe. Unmittelbar davor schwanken die Kurse üblicherweise stark, weil Anleger die Werte, auf die sie Derivate halten, in die von ihnen gewünschte Richtung bewegen wollen.

LUFTHANSA SCHLUSSLICHT IM DAX

Luftfahrtwerte zählten europaweit zu den größten Verlierern. Eine anhaltende Talfahrt in dem Sektor sei aber nicht zu befürchten, betonten Börsianer. Schließlich seien die Flugausfälle infolge der Aschewolke ein einmaliges und vorübergehendes Phänomen. Die Lufthansa bildete mit einem Minus von 2,1 Prozent auf 13 Euro das Schlusslicht im Dax. Die Papiere der Rivalen Air France-KLM und British Airways verloren 1,7 Prozent beziehungsweise rund zwei Prozent. Die Titel des Billigfliegers Ryanair gaben 2,2 Prozent auf 3,903 Euro nach. Die im Kleinwerte-Index SDax<.SDAXI> gelisteten Titel von Air Berlin notierten 1,4 Prozent schwächer mit 4,27 Euro. Die Papiere des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport verbilligten sich um zwei Prozent auf 40,63 Euro.

Gefragt waren dagegen die Aktien der Autobauer, die von den starken Neuzulassungen in der Europäischen Union profitierten. "Die März-Zahlen sind ermutigend für die europäische Automobilindustrie", stellte Equinet-Analyst Tim Schuldt fest. Offenbar entwickle sich der Markt besser als gedacht. BMW-Aktien legten 1,8 Prozent auf 35,99 Euro zu, Daimler zogen um 0,8 Prozent an. Die Aktien des französischen Autobauers Renault stiegen ebenso wie die des italienischen Konkurrenten Fiat. Volkswagen-Papiere kletterten um 1,9 Prozent auf 71,77 Euro an.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Georg Merziger)

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