FRANKFURT (dpa-AFX) - Negative Nachrichten zum Bankensektor und zu Griechenland haben den deutschen Aktienmarkt vor dem Wochenende weiter ins Minus gedrückt. Am Donnerstagabend hatte die Ratingagentur Moody's nach ihrem jüngsten Rundumschlag gegen italienische Banken auch die Bonität von 16 spanischen Banken gesenkt. Zudem stufte Moody's-Konkurrent Fitch die Kreditwürdigkeit Griechenlands ab. Der Dax gab am Freitag im frühen Handel um 0,67 Prozent auf 6.266,65 Punkte nach und markierte den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Damit droht dem deutschen Leitindex der fünfte Verlusttag in Folge und ein Wochenminus von knapp fünf Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte am Freitagmorgen 1,08 Prozent auf 10.095,66 Punkte ein und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 1,09 Prozent auf 746,57 Punkte zurück.
'Es bedarf keiner großen prophetischen Talente, um einen schwierigen Handelstag an der Frankfurter Börse zu prognostizieren', sagte Investmentanalyst Werner Bader von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Stimmung sei angespannt und die Risikoscheu habe wieder deutlich zugenommen.'In diesem Umfeld werden sich die Investoren vor dem Wochenende kaum allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen.' Die Vorgaben aus Übersee fielen ebenfalls negativ aus. Eines der Hauptthemen dürfte neben der Schuldenkrise der Börsengang von Facebook in New York an diesem Nachmittag sein.
COMMERZBANK UND AUTOS SCHWACH - SOLARWORLD SPRINGEN 13% HOCH
Die Titel der Commerzbank litten mit einem Minus von 0,64 Prozent auf 1,390 Euro unter den Nachrichten von Moody's und Fitch. Dazu belasteten Berichte, wonach es bei der teilverstaatlichten spanischen Sparkasse Bankia zuletzt zu einem Ansturm der Kunden gekommen ist. Für die Titel der Deutschen Bank ging es indes um 0,56 Prozent auf 28,650 Euro hoch. Die Aktien der Autobauer gerieten deutlicher unter Druck. Börsianer führten dies auf Berichte zurück, wonach chinesische Autohändler zunehmend mit hohen Lagerbeständen unverkaufter Autos und einem entsprechenden Preisdruck zu kämpfen haben. BMW gaben am Dax-Ende um 2,23 Prozent auf 61,33 Euro nach und Daimler verloren 1,58 Prozent. Für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) ging es um 1,87 Prozent nach unten.
Die Aktien von Solarworld profitierten indes an der TecDax-Spitze von US-Strafzöllen gegen chinesische Solarimporte. Das amerikanische Handelsministerium verhängte Zölle zwischen 31 und 250 Prozent gegen chinesische Unternehmen. Grund sei, dass diese dank der Subventionierung durch den Staat ihre Produkte unter den Herstellungskosten anböten, hieß es. Die endgültige Entscheidung wird Anfang Oktober getroffen. Die Aktien des US-Herstellers First Solar waren daraufhin um knapp sieben Prozent hochgeschnellt, die an der Wall Street gelisteten chinesischen Konkurrenten Trina Solar dagegen um fast acht Prozent abgesackt. 'Diese Nachrichten sollten zumindest heute auch Solarworld helfen', sagte ein Händler. Die Titel sprangen um 13,38 Prozent hoch./gl/rum
'Es bedarf keiner großen prophetischen Talente, um einen schwierigen Handelstag an der Frankfurter Börse zu prognostizieren', sagte Investmentanalyst Werner Bader von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Stimmung sei angespannt und die Risikoscheu habe wieder deutlich zugenommen.'In diesem Umfeld werden sich die Investoren vor dem Wochenende kaum allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen.' Die Vorgaben aus Übersee fielen ebenfalls negativ aus. Eines der Hauptthemen dürfte neben der Schuldenkrise der Börsengang von Facebook in New York an diesem Nachmittag sein.
COMMERZBANK UND AUTOS SCHWACH - SOLARWORLD SPRINGEN 13% HOCH
Die Titel der Commerzbank
Die Aktien von Solarworld