von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar gab am Montagmorgen im europäischen Handel leicht nach, behauptete sich aber angesichts der anhaltenden Sorgen über Chinas Immobiliensektor vor wichtigen US-Beschäftigungsdaten knapp unter den Höchstständen der letzten Woche.
Um 09:10 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,1% tiefer zu 93,995 gehandelt, nachdem er letzte Woche sein höchstes Niveau seit September 2020 erreicht hatte.
Der USD/JPY stieg um 0,1% auf 111,09, nachdem er in der vergangenen Woche auf ein 19-Monats-Hoch geklettert war. Für den EUR/USD ging es um 0,1% auf 1,1607 hoch. In der vergangenen Woche war die Gemeinschaftswährung auf ein 14-Monats-Tief gefallen. Der GBP/USD legte um 0,1% auf 1,3563 zu, lag damit aber knapp unter einem Neun-Monats-Tief, während der risikosensitive AUD/USD um 0,1% auf 0,7266 stieg.
Der Dollar hat von der Risikoaversion profitiert, nachdem der Handel mit Aktien der hoch verschuldeten China Evergrande in Hongkong gestoppt worden war, da der Immobilienentwickler letzte Woche zum zweiten Mal eine wichtige Zinszahlung verpasst hatte.
Das hat an den Märkten die Sorge über eine mögliche globale Ansteckung wieder aufleben lassen, denn Evergrande ringt nach wie vor um die Refinanzierung von Schulden in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar.
Dennoch dürfte der Fokus in dieser Woche größtenteils auf der Veröffentlichung des US-Berichts zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft am Freitagnachmittag liegen, wobei eine starke Zahl die Ansicht untermauern würde, dass die Federal Reserve schon vor dem Jahresende beginnen wird, ihre Wertpapierkäufe zu reduzieren, um den Weg für Zinserhöhungen ab 2022 oder Anfang 2023 freizumachen.
Laut Konsensschätzungen dürfte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter verbessern: Nach 235.000 neuen Arbeitsplätzen im August sollen im September 460.000 hinzugekommen sein.
"Technisch gesehen steht der Dollar kurz vor einem klaren Ausbruch und ein starker US-Arbeitsmarktbericht könnte diesen Trend festigen", schrieben Analysten von ING (AS:INGA) in einer Anmerkung.
In der angelaufenen Woche trifft sich die Reserve Bank of Australia am Dienstag und wird voraussichtlich ihre Geldpolitik unverändert lassen, während die Reserve Bank of New Zealand die Zinsen am Mittwoch um 25 Basispunkte anheben dürfte.