FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag von anfänglichen Verlusten erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Mittag bei 0,9880 US-Dollar gehandelt. In der Nacht auf Donnerstag war die Gemeinschaftswährung noch bis auf 0,9809 Dollar gesunken und damit auf den tiefsten Stand seit etwa 20 Jahren. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch etwas höher auf 0,9906 Dollar festgesetzt.
Belastet wurde der Euro zuletzt, wie auch viele andere Währungen, durch den starken Dollar. Die US-Währung profitiert zum einen von der straffen Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die ihren Leitzins am Mittwochabend zum dritten Mal in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte anhob. Hintergrund ist die sehr hohe Inflation. Zum anderen ist der Dollar wegen der zunehmend trüben geopolitischen Lage gefragt. Die am Mittwoch bekannt gegebene Teilmobilmachung Russlands hatte die Anleger in den sicheren Hafen Dollar getrieben. Vor der Bekanntgabe der Teilmobilmachung hatte der Euro noch in der Nähe der Parität zum Dollar notiert.
Der japanische Yen hat unterdessen nach einer Devisenmarktintervention zugelegt. Die japanische Regierung stemmt sich damit gegen die extrem schwache Landeswährung. Der Yen wird seit langem durch die Geldpolitik der japanischen Zentralbank belastet, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken nicht gegen die Inflation stemmt. Am Donnerstag wurde diese Politik nach der Zinssitzung der Zentralbank bestätigt. Der Yen legte nach der Intervention zu Dollar und Euro zu. Er gab jedoch einen Teil seiner Gewinne wieder ab.