FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nach anfänglichen Verlusten zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0658 US-Dollar, nachdem sie in der Nacht zuvor bis auf 1,0617 US-Dollar gefallen war. Das war der tiefste Stand seit März gewesen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0635 (Mittwoch: 1,0702) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9402 (0,9344) Euro.
Der Dollar profitiert von der Aussicht, dass die US-Notenbank Fed noch nicht am Ende ihrer Zinserhöhungen angelangt sein könnte. Zwar beließen die Währungshüter ihre Leitzinsen am Mittwochabend wie erwartet stabil. Neue Zinsprognosen lassen aber eine weitere Erhöhung in diesem Jahr möglich erscheinen. Zudem könnten die für nächstes Jahr erwarteten Zinssenkungen schwächer ausfallen als bisher gedacht.
Die britische Notenbank hat ihren Leitzins zur Überraschung von Experten zunächst nicht weiter angehoben. Der Leitzins betrage damit weiterhin 5,25 Prozent, während Volkswirte mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet hatten. Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus. Auch die Bank of England schloss weitere Anhebungen nicht aus. Das britische Pfund geriet zu anderen wichtigen Währungen unter Druck.
Die Schweizerische Nationalbank legte am Donnerstag ebenfalls eine Zinspause ein. Die über die letzten Quartale deutlich verschärfte Geldpolitik wirke dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen, erklärte die SNB. Es sei aber aus heutiger Sicht nicht auszuschließen, dass eine weitere geldpolitische Straffung nötig sein werde, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Auch der Schweizer Franken gab merklich nach. In Schweden und Norwegen wurden die Zinsen hingegen wie erwartet angehoben.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86713 (0,86530) britische Pfund, 157,34 (158,28) japanische Yen und 0,9628 (0,9601) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1920 Dollar gehandelt. Das waren rund 10 Dollar weniger als am Vortag.