NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zwischenzeitliche Gewinne nicht gehalten. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt im New Yorker Handel 1,0955 US-Dollar, nachdem sie wenige Stunden zuvor nach US-Daten ihr Tageshoch von 1,0987 Dollar erreicht hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0942 (Donnerstag: 1,0987) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9139 (0,9101) Euro.
Der Dollar wurde im europäischen Nachmittagshandel zeitweise durch Preisdaten aus den USA belastet, während der Euro im Gegenzug Auftrieb erhielt. In den Vereinigten Staaten waren die Erzeugerpreise im Dezember im Vorjahresvergleich weniger als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat fielen sie um 0,1 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,1 Prozent erwartet worden. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Von dieser versprechen sich Anleger baldige Zinssenkungen.
Im Gegensatz zu den Verbraucherpreisen vom Vortag können die Erzeugerpreise als Zeichen für nachlassenden Inflationsdruck gewertet werden. Anleger, die schon im März auf eine Zinssenkung der Fed setzen, sahen ihre Meinung darin gestärkt. "Denn weiter fallende Erzeugerpreise deuten wiederum auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends in der allgemeinen Preisentwicklung hin, was zeitnahe Zinssenkungen wieder wahrscheinlicher macht", sagte der Marktbeobachter Konstantin Oldenburger von CMC Markets (LON:CMCX).
In der Eurozone hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstagabend in einem Fernsehinterview angekündigt, den Leitzins auf dem jetzigen Niveau zu halten, bis die EZB sicher sei, dass die Inflation auf das Zielniveau von 2 Prozent zurückkehren würde. Die Aussagen bewegten den Euro kaum.