FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag etwas zugelegt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0842 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas niedriger notiert. Der Euro knüpfte so an seine jüngsten Kursaufschläge an. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0835 (Freitag: 1,0824) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9229 (0,9238) Euro.
Das unerwartete Wahlergebnis in Frankreich sorgte nicht für deutliche Ausschläge. Das Linksbündnis hat bei den Wahlen zur Nationalversammlung die meisten Abgeordneten erhalten. Das Parteienbündnis der Mitte erreichte den zweiten Platz. Die rechtsnationale Partei "Rassemblement National" kam nur auf Rang drei. Eine Regierungsbildung dürfte schwierig werden, da auch das Linksbündnis weit von einer absoluten Mehrheit entfernt ist.
"Der Wahlausgang überrascht und hat es in sich", kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Da kein Lager die absolute Mehrheit erreicht hat, wird sich eine Regierungsbildung als sehr schwierig erweisen." Frankreich stecke in einer politisch verfahrenen Situation.
Zuletzt stand an den Finanzmärkten vor allem das hohe Haushaltsdefizit im Mittelpunkt. "So oder so dürfte der Staatshaushalt bei allen denkbaren Koalitionsszenarien der große Verlierer werden", erklärte Gitzel. Aus diesem Grund sei das Ergebnis der französischen Parlamentswahlen für die Europäische Union kein gutes Ergebnis.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84410 (0,84613) britische Pfund, 174,37 (174,06) japanische Yen und 0,9711 (0,9730) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2376 Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Freitag.