NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag im US-Handel nach schwachen Konjunkturdaten aus den USA im Aufwind geblieben. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0841 Dollar und damit etwas mehr als im frühen europäischen Geschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0813 (Donnerstag: 1,0826) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9248 (0,9237) Euro.
Schwache Konjunkturdaten aus den USA belasteten den Dollar. So hat sich die Stimmung in der Industrie unerwartet eingetrübt. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert für Februar einen noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsaktivität in der Industrie. Zudem hat sich laut einer Umfrage der Universität von Michigan das Konsumklima im Februar unerwartet eingetrübt.
Es wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed im weiteren Jahresverlauf ihre Leitzinsen senken wird. Robuste Konjunkturdaten hatten zuletzt die Zinssenkungserwartungen eher gedämpft. Die Daten vom Freitag sprechen allerdings eher für frühere Zinssenkungen.
Die am Vormittag veröffentlichten Daten zu den Verbraucherpreisen aus der Eurozone hatten den Euro nicht nachhaltig bewegt. Die Inflation in der Eurozone hatte sich im Februar erneut abgeschwächt, allerdings nicht ganz so stark wie erwartet. Die Inflationsrate sank von 2,8 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent. Es war ein Rückgang auf 2,5 Prozent erwartet worden.
Derzeit wird darüber spekuliert, wann die Europäische Zentralbank angesichts der sinkenden Inflation ihre Zinsen senken wird. Ökonomen bleiben vorsichtig. "Gerade im Dienstleistungssektor steigen die Löhne deutlich", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Gefahr von Zweitrundeneffekten sei noch nicht gebannt. "Und gerade deshalb wird die EZB den Rückgang der Inflationsrate nicht zum Feiern nutzen", meint Gitzel. "Stattdessen dürfte die Lohnentwicklung weiter sorgfältig beobachtet werden und vorerst auch keine Zinssenkung lanciert werden." Er rechnet im Juni mit einer ersten Senkung.