FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag auch im New Yorker Handel tendenziell unter Druck gestanden. Mit zuletzt gezahlten 1,0857 US-Dollar notierte der Kurs auf dem Niveau vom späten Nachmittag mitteleuropäischer Zeit. Davor war die Gemeinschaftswährung binnen weniger Stunden um fast einen Cent abgerutscht. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs noch auf 1,0907 (Mittwoch: 1,0844) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9168 (0,9221) Euro.
Belastet wurde der Euro zum einen durch den aufwertenden US-Dollar. Zwar steuert die amerikanische Zentralbank Fed weiter auf eine Lockerung ihrer straffen Geldpolitik zu, wie nach der Fed-Zinssitzung am Mittwochabend deutlich wurde. Die Währungshüter scheinen es damit aber nicht allzu eilig zu haben. An den Finanzmärkten wird mit einer ersten Lockerung nicht vor dem Sommer gerechnet.
Hinzu kamen am Vormittag schwache Umfrageergebnisse aus der französischen Wirtschaft. Unterstützt wurde der Euro dagegen durch bessere Zahlen aus Deutschland und der Eurozone. Im Währungsgebiet stieg die von S&P Global erhobene Unternehmensstimmung auf den höchsten Stand seit einem dreiviertel Jahr. Die Geschäftstätigkeit habe sich nahezu stabilisiert, kommentierte S&P das Umfrageresultat.
Unter erhöhten Druck geriet der Schweizer Franken. Zum Euro fiel die Währung der Eidgenossen auf den tiefsten Stand seit vergangenen Sommer. Auslöser war der Zinsentscheid der Schweizer Notenbank SNB, die ihren Leitzins zur Überraschung vieler Experten bereits jetzt reduzierte. Die Zentralbanker verwiesen auf die rückläufige Inflation im Land. Fachleute rechnen mit weiteren Zinsschritten nach unten, weil die Teuerungsrate mittlerweile klar unter dem Inflationsziel der SNB liegt.