FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Donnerstag etwas zugelegt. Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,1680 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1699 (Mittwoch: 1,1632) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8548 (0,8597) Euro.
Die politischen Querelen im Euroland Italien bleiben beherrschend. In Rom laufen Versuche, eine Neuwahl doch noch abzuwenden. Präsident Sergio Mattarella ließ die populistische Fünf-Sterne-Bewegung zunächst ohne Frist weiter mit der rechtspopulistischen Lega verhandeln. Sterne-Chef Luigi di Maio und Lega-Chef Matteo Salvini trafen sich am Nachmittag zu Gesprächen. Der Euro hatte bereits am Donnerstag von der Hoffnung, auf eine politische Regierung profitiert. So gingen auch die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen zurück.
"An der Reaktion zeigt sich, dass es in erster Linie die Aussicht auf einen erneuten Wahlgang ist, wovor sich die Marktteilnehmer fürchten", kommentierte Thu Lan Nguyen, Devisenexpertin von der Commerzbank (DE:CBKG). Es scheine, dass nach den heftigen Verwerfungen insbesondere an den italienischen Staatsanleihemärkten, die Führung der beiden populistischen Parteien Lega und 5-Sterne doch noch kalte Füße bekommen würden.
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Strafzölle auf Stahl und Aluminium gegen EU-Länder zu erheben, spielte am Devisenmarkt keine große Rolle. Sie war bereits zuvor erwartet worden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87680 (0,87500) britische Pfund, 127,33 (126,76) japanische Yen und 1,1526 (1,1513) Schweizer Franken fest. Gefixt wurde die Feinunze Gold in London mit 1305,35 (1300,70) Dollar.