FRANKFURT (dpa-AFX) - Die angespannte Lage in Italien hat den Euro am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1578 US-Dollar. Am Morgen hatte er noch zeitweise 1,1640 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1644 Dollar festgelegt.
Die Finanzmärkte stehen derzeit fest im Bann der politischen Turbulenzen in Italien. Nachdem sich zu Handelsbeginn an den Anleihemärkten die Flucht aus italienischen Staatsanleihen fortsetze, sank auch der Euro um rund einen halben Cent. Nach der gescheiterten Regierungsbildung droht jetzt ein institutioneller Zweikampf zwischen den beiden populistischen Kräften Fünf Sterne und Lega einerseits sowie Staatspräsident Sergio Mattarella andererseits. Italien wird wohl bis zu den Neuwahlen keine handlungsfähige Regierung haben, da die von Mattarella vorgesehene Expertenregierung im Parlament keine Mehrheit finden wird. Beobachter erwarten, dass die Marktauswirkungen am Dienstag noch stärker ausfallen könnten als am Vortag. Am Montag waren die wichtigen Handelsplätze London und New York wegen eines Feiertages geschlossen. Die Flucht in sichere Anlageformen könnte sich weiter verstärken. So hat besonders der japanische Yen von der Unsicherheit profitiert.