Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar kletterte am Freitag auf ein 6-Wochen-Hoch, nachdem starke US-Wirtschaftsdaten und hawkische Kommentare der Fed auf weitere Zinserhöhungen hindeuten.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, stieg um 0,6 % auf 104,47, und war damit auf dem besten Weg, die dritte Handelswoche in Folge zuzulegen.
Gestern veröffentlichte Wirtschaftsdaten deuten auf eine robuste US-Wirtschaft hin, da die Zahl der US-Amerikaner, die Arbeitslosenunterstützung beantragen, in der vergangenen Woche unerwartet zurückging, während die Erzeugerpreise im Januar anzogen.
Zuvor waren die Einzelhandelsumsätze im Januar nach zwei Monaten mit Rückgängen wieder stark angestiegen. Auch die Verbraucherinflation war stärker als erwartet.
„Die Daten liefern neue Munition für die Fed, um in der hawkischen Haltung zu bleiben. Der Markt kann dagegen zwei bis drei weitere Zinserhöhungen bis zum Sommer einzupreisen“, schrieben Analysten von ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Die Leiterin der Fed in Cleveland, Loretta Mester, sagte, sie habe „überzeugende wirtschaftliche Argumente“ für eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte gesehen. Der Leiter der Fed in St. Louis James Bullard sagte, er schließe nicht aus, dass er eine solche Anhebung im März unterstützen würde.
Bullard fügte hinzu, dass ein Leitzins im Bereich von 5,25 % bis 5,5 % ausreichen würde, um das Tempo des Preisanstiegs abzukühlen. Damit würde der Wert allerdings über dem von den Fed-Entscheidungsträgern im Dezember vorgeschlagenen Satz von 5 % bis 5,25 % liegen.
Diese hawkische Haltung hat die Benchmark-Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Ende Dezember gepusht.
Andernorts fiel EUR/USD um 0,1 % auf 1,0648, wobei das Währungspaar die Auswirkungen eines steigenden Dollars zu spüren bekam.
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank Phillip Lane äußerte sich am Donnerstag eher zurückhaltend und erklärte, dass die Auswirkungen der jüngsten Erhöhungen der Kreditkosten auf die Inflation erst noch spürbar werden müssten.
Der Kurs von GBP/USD fiel um 0,4 % auf 1,1941 und damit auf ein 6-Wochen-Tief, nachdem die britischen Einzelhandelsumsätze im Januar um 0,5 % gestiegen sind.
USD/JPY stieg um 0,6 % auf 134,74 und erreichte damit den höchsten Stand seit Ende Dezember, wobei der Yen durch den Anstieg der US-Renditen unter Druck geriet.
Die Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs des neuen Gouverneurs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, der nächste Woche in seinem Amt bestätigt werden soll, ist nach wie vor groß.
Ueda steht vor der gewaltigen Aufgabe, die japanische Wirtschaft durch die steigende Inflation und das sich abschwächende Wirtschaftswachstum zu steuern.
Das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD verlor 0,7 % auf 0,6825 und wurde damit in der Nähe eines 1-Monats-Tiefs gehandelt, während USD/CNY um 0,2 % auf 6,8765 stieg.