Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar konnte im frühen europäischen Handel am Mittwoch nach hawkischen Fed-Kommentaren zulegen. Der Euro dümpelt dagegen weiterhin nahe an der Parität herum.
Bis 12:15 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % höher auf 108,623 gehandelt.
Der Leiter der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, hob am Dienstag erneut die Bedeutung der Zentralbank im Hinblick auf die Eindämmung der Inflation hervor.
„Es ist ganz klar“, dass die Fed ihre Geldpolitik straffen muss, sagte Kashkari. „Wenn die Inflation 8 % oder 9 % beträgt, laufen wir Gefahr, die Inflationserwartungen zu entankern und kommen zu sehr schlechten Ergebnissen.“
Fed-Präsident Jerome Powell wird am Freitag auf dem Jackson Hole Symposium im US-Bundesstaat Wyoming sprechen. Es wird allgemein erwartet, dass er seiner hawkischen Anti-Inflationslinie treu bleiben wird.
An anderer Stelle verlor der EUR/USD 0,2 % auf 0,9952. Seit Jahresanfang hat der Euro gegenüber dem Dollar bereits um mehr als 12 % abgewertet.
Die Geschäftsaktivität in der Eurozone schrumpfte im August den zweiten Monat in Folge, wie die Daten am Dienstag zeigten. Einer der Hauptgründe dafür dürften auch die explodierenden Gaspreise gewesen sein.
Europa und insbesondere Deutschland ist aufgrund seiner Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland besonders betroffen. Die Gaslieferungen wurden bereits reduziert, und weitere Kürzungen würden die Volkswirtschaften in der Region noch stärker belasten.
Die „PMIs haben die Besorgnis des Marktes über die toxische Kombination aus hohen Energiepreisen und nachlassender globaler Nachfrage so gut wie bestätigt“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einem Kommentar. „Ein Rückgang auf 0,9800 ist unserer Ansicht nach kurzfristig wahrscheinlicher als eine nachhaltige Erholung über die Parität hinaus.“
Der GBP/USD notierte 0,1 % schwächer auf 1,1817, nachdem die jüngsten PMI-Daten aus Großbritannien eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit zeigten.
Der USD/JPY stieg leicht auf 136,81, während der USD/CNY um 0,4 % auf 6,8641 zulegte und sich damit einem Zweijahreshoch näherte. Zuvor hatten Berichte über mögliche Stromausfälle im Industriezentrum von Shanghai den chinesischen Yuan belastet.
Das Land hat derzeit mit einer schweren Hitzewelle zu kämpfen, die viele Flüsse zum Austrocknen brachte. Viele Regionen, die von Stromerzeugung aus Wasserkraft abhängig sind, werden nach den Corona-bedingten Lockdowns weiter belastet.