Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar legte im frühen europäischen Handel am Freitag zu. Unterstützung bekam die US-Währung von steigenden US-Anleiherenditen, die neue Mehrjahreshoch erreicht haben. Das britische Pfund setzt unterdessen seine Talfahrt weiter fort, nachdem die britischen Einzelhandelsumsätze im September einbrachen. Auch das politische Chaos um den Rücktritt der britischen Premierministern sorgte für negative Stimmung.
Bis 9:55 Uhr MEZ kletterte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % nach oben auf 112,980.
Von der Fed wird derzeit erwartet, dass sie ihre aggressiven Zinserhöhungen bei ihrer nächsten Sitzung Anfang November fortsetzen wird. Viele geldpolitischen Entscheidungsträger der Fed drängen weiterhin auf die Notwendigkeit einer strafferen Geldpolitik, um die Inflation einzudämmen.
Der Leiter der Fed in Philadelphia, Patrick Harker, sagte am Donnerstag, die Zentralbank sei mit der Anhebung ihres kurzfristigen Zinsziels noch nicht fertig. Die hawkischen Töne halfen derweil den Renditen auf US-Staatsanleihen, die neue Mehr-Jahres-Hochs erreichen konnten.
Der USD/JPY konnte ein 32-Jahres-Hoch über der Marke von 150 erreichen. Aktuell wird das Währungspaar 0,2 % höher auf 150,41 gehandelt. Die Märkte blieben in höchster Alarmbereitschaft für jegliche Anzeichen einer Intervention der japanischen Behörden, obwohl der Schritt letzten Monat wenig Wirkung hatte.
„Wir können übermäßige Bewegungen von Spekulanten nicht tolerieren“, sagte der japanische Finanzminister Shunichi Suzuki (TYO:7269) am Freitag. „Wir werden angemessen reagieren, während wir die Bewegungen auf den Devisenmärkten mit einem hohen Gefühl der Dringlichkeit beobachten.“
Der GBP/USD notierte 0,5 % schwächer auf 1,1190, nachdem die britischen Einzelhandelsumsätze im September den zweiten Monat in Folge gefallen waren. Im Monatsvergleich steht ein Rückgang von 1,4 % und im Jahresvergleich ein Einbruch um 6,9 % im Raum. Das Pfund hatte bereits früh seine anfänglichen Gewinne abgegeben und war auf den niedrigsten Stand seit einer Woche gefallen, nachdem bekannt wurde, dass die britische Premierministerin Liz Truss nach nur sechs chaotischen Wochen im Amt zurückgetreten war.
Der EUR/USD verlor 0,1 % auf 0,9770, nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union erneut nicht auf eine Obergrenze für die Gaspreise einigen konnten. Am frühen Freitagmorgen wurde lediglich beschlossen, weitere Optionen für eine Kostenobergrenze zu prüfen.
Europa kämpft derzeit mit hohen Energiepreisen, die die Inflation antreiben. Diese Situation wird die Europäische Zentralbank wahrscheinlich dazu veranlassen, energischer zu handeln, was die Aussicht auf eine Rezession auf dem gesamten Kontinent erhöht.
Der AUD/USD gab um 0,1 % auf 0,6270 ab. Der NZD/USD fiel um 0,3 % auf 0,5664, belastet durch die nachlassende Risikostimmung. Der USD/CNY konnte dagegen einen Anstieg um 0,4 % auf 7,2472 verzeichnen und wird in der Nähe eines 14-Jahres-Hochs gehandelt.