Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar kletterte am Donnerstagmorgen in Asien leicht nach oben und konnte sich von seinen Tiefstständen aus der letzten Nacht erholen. Obwohl die Verbraucherpreise in den USA so schnell wie seit fast 40 Jahren nicht mehr gestiegen sind, ist dies wohl nicht besorgniserregend genug, um die Geldpolitik schneller zu straffen, als dies am Markt bereits eingepreist ist.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, konnte bis 4:19 Uhr MEZ um 0,07 % zulegen und wurde bei 94,970 gehandelt.
Der USD/JPY verlor 0,07 % auf 114,55.
Der AUD/USD notierte 0,01 % tiefer bei 0,7283 und der NZD/USD konnte 0,16 % auf 0,6855 zulegen.
Der USD/CNY stieg um 0,03 % auf 6,3605 und der GBP/USD konnte 0,11 % auf 1,3716 zulegen. Das britische Pfund konnte sich derweil dank Wetten auf eine Zinserhöhung durch die Bank of England im Februar 2022 erholen. Zudem zeigen sich die Anleger optimistisch, dass die Wirtschaft die hohen Fallzahlen der Corona-Erkrankungen verkraften wird.
Die derzeit schwelende Krise rund um die Partys von Premier Boris Johnson während des ersten Corona-Lockdowns haben bisher nur minimale Auswirkungen gezeigt.
US-Daten vom Mittwoch zeigen unterdessen, dass der Kernverbraucherpreisindex im Monatsvergleich um 0,6 % und im Jahresvergleich um 5,5 % gestiegen ist. Der Verbraucherpreisindex legte im Jahresvergleich mit 7 % sein schnellstes Wachstum seit Juni 1982 hin.
„Ich glaube nicht, dass die Zusammensetzung des Verbraucherpreisindex den Markt hat erleichtert aufatmen lassen“, sagte Jan Nevruzi, Marktstratege von NatWest (LON:NWG).
„Einige Zehntel Basispunkte einer Differenz auf beiden Seiten haben eine viel geringere Bedeutung, wenn der Verbraucherpreisindex sich mit einem Drittel des aktuellen Tempos entwickelt“.
Im Hinblick auf die möglicherweise anstehenden Zinserhöhungen durch die Fed gaben Nevruzi auch andere Anleger Recht.
„Der Dollar muss nicht weiter steigen, nur weil die Fed eine straffere Geldpolitik vorbereitet. Die Gleichung funktioniert nicht so einfach und heißt nicht Zinserhöhung durch die Fed gleich Anstieg des Dollars. Der Dollar ist eine antizyklische Währung, die im Wert abnimmt, wenn sich die Weltwirtschaft erholt“, so Joe Capruso von der Commonwealth Bank of Australia gegenüber Reuters.
Die Anleger warten nun auf die Ergebnisse der Anhörung der stellvertretenden Vorsitzenden der Fed, Lael Brainard vor dem Bankenausschuss des US-Senats.