Von Gina Lee
Investing.com – Der Dollar notierte am Freitagmorgen im Minus und schließt die Handelswoche voraussichtlich mit dem schlechtesten Ergebnis seit fast zwei Jahren ab. Grund dafür ist, dass nun neben der Bank of England (BOE) auch die Europäische Zentralbank (EZB) eine Straffung ihrer Geldpolitik in Aussicht gestellt hat.
Der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor bis 4:31 Uhr MEZ 0,19 % und notierte bei 95,19 USD. Damit hat er ein 3-Wochen-Tief erreicht.
Diese Entwicklung folgt auf die Kursgewinne des Greenbacks in der vergangenen Woche angesichts der Tatsache, dass sich die Händler auf schneller als erwartete Zinserhöhungen durch die US-Notenbank einstellen. Die Fed hat bei ihrer Entscheidung zu Beginn des Monats selbst eine restriktive Haltung eingenommen.
"Auf den ersten Blick erfüllten sowohl die BoE als auch die EZB die Markterwartungen. So erhöhte die BoE die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 0,50 % und die EZB beließ die Geldpolitik unverändert. Beide Sitzungen enthüllten jedoch erhebliche radikale Änderungen", schrieben die Analysten von Westpac in einer Notiz.
Der USD/JPY fiel um 0,01 % auf 114,93. Analysten erwarten, dass die Bank of Japan ihren Gegenübern folgen könnte, und die Geldpolitik strafft.
Der AUD/USD stieg um 0,04 % auf 0,7143. Obwohl die Reserve Bank of Australia mit einer schnelleren Inflation rechnet, will die Zentralbank ihre lockere Geldpolitik beibehalten, um eine weitere Erholung der Löhne und des Lebensstandards zu gewährleisten.
Der NZD/USD notierte 0,27 % fester auf 0,6676.
Der USD/CNY blieb unverändert bei 6,3610. Die chinesischen Märkte waren aufgrund der Feiertage zum Neujahrsfest weiterhin geschlossen.
Der GBP/USD stieg leicht um 0,12 % auf 1,3611. Die BoE gab ihre geldpolitische Entscheidung gestern bekannt. Sie erhöhte die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Fast die Hälfte ihrer politischen Entscheidungsträger waren aber für eine noch stärkere Erhöhung der Kreditkosten, um die hohe Inflation einzudämmen.
Der Euro erreichte seinen höchsten Stand seit dem 14. Januar 2021. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, es sei unwahrscheinlich, dass die Zinsen aufgrund wachsender Inflationsrisiken erhöht werden.
"Die Folgerung, dass der Höhepunkt der geldpolitischen Divergenz zwischen Fed und EZB hinter uns liegt, ist nicht ausgeschlossen", sagten ING-Analysten gegenüber Reuters. Sie fügten hinzu, dass das Tief der Vorwoche für den Euro möglicherweise seinen Tiefpunkt in diesem Zyklus markiert habe, da die Marktbewegungen von den unterschiedlichen geldpolitischen Haltungen der beiden Zentralbanken angetrieben worden seien.
Im Hinblick auf Wirtschaftsdaten warten die Anleger auf den neuesten US-Arbeitsmarktbericht, einschließlich der Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft, die heute im Laufe des Tages bekanntgegeben werden.