Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar gab im frühen europäischen Handel am Donnerstag nach und setzte seine starken Verluste vom gestrigen Handelstag nach Veröffentlichung der neusten US-Inflationsdaten fort.
Bis 8:55 Uhr MEZ verlor der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % und wurde bei 94,800 in der Nähe eines 2-Monats-Tiefs gehandelt.
Der USD/JPY notierte 0,2 % niedriger auf 114,43, nahe einem 2-Wochen-Tief, während der EUR/USD um 0,2 % auf 1,1463 stieg und den höchsten Stand seit Mitte November erreichen konnte. Der GBP/USD notierte 0,2 % kräftiger bei 1,3729, wobei das britische Pfund nach der jüngsten Zinserhöhung der Bank of England Stärke zeigte und die politischen Probleme von Premierminister Boris Johnson hinter sich ließ.
Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD kletterte um 0,2 % auf 0,7300 und erreichte somit fast ein 2-Monats-Hoch.
Die am Mittwoch veröffentlichten US-Daten zeigen, dass der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich um 7 % und im Monatsvergleich um 0,5 % gestiegen ist. Ohne die volatilen Komponenten Energie und Nahrungsmittel wuchs der Kern-Verbraucherpreisindex im Dezember um 0,6 % gegenüber dem Vormonat und 5,5 % gegenüber dem Vorjahr.
Obwohl die Verbraucherpreise damit so schnell wie seit fast 40 Jahren nicht mehr gestiegen sind, wurde dies weitestgehend erwartet. Zudem dürfte dies die Denkweise der geldpolitischen Entscheidungsträger der Fed nicht wesentlich verändern. Da der Markt bereits mindestens drei Zinserhöhungen eingepreist hat, schränken einige Händler ihre Wetten auf weitere Dollargewinne ein.
Allerdings „sollte es kurzfristig zu einer Konsolidierung an der Untergrenze der jüngsten Dollar-Range kommen – was die Erwartungen für drei Zinsanhebungen durch die Fed weiter festigt und die Tür offen lässt, um im Jahr 2022 über vier zu spekulieren“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einem Kommentar.
Heute wird der US-Erzeugerpreisindex für den Dezember veröffentlicht. Allerdings dürfte Lael Brainard, künftige Vize-Direktorin der Fed, die meiste Aufmerksamkeit zu teil werden, da sie bei einer Anhörung auf vor dem Finanzausschuss im Zuge ihrer Nominierung vorsprechen muss.
In vorbereiteten Bemerkungen vor ihrem Auftritt sagte Brainard, sie wolle die Inflation bekämpfen und das Fed-Ziel von 2 % erreichen, gleichzeitig aber die konjunkturelle Erholung aufrechterhalten.
Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, hatte in seiner Anhörung zur Renominierung am Dienstag allzu aggressive Erwartungen gedämpft und erklärt, dass die Fed immer noch über den Zeitrahmen für die Reduzierung der Bilanzsumme der Zentralbank debattiere.