Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar gab am Donnerstag im europäischen Handel einen Teil seiner vorherigen Gewinne wieder ab, während das britische Pfund vor der Zinsentscheidung der Bank of England unverändert blieb.
Bis 9:55 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % tiefer bei 106,267 gehandelt. Damit war der Index in dieser Handelswoche aber immer noch mit rund 0,5 % im Plus und konnte damit eine Trendwende einleiten.
Für Unterstützung sorgte in dieser Woche eine Neubewertung der Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren aggressiven geldpolitischen Straffungskurs beibehalten wird. Untermauert wurde dies mit guten Wirtschaftsdaten und hawkischen Kommentare einer Reihe von US-Notenbankern.
Am Mittwoch veröffentlichte Daten zeigen, dass sich der Dienstleistungssektor in den USA im Juli unerwartet belebt hat. Angesichts eines starken Auftragswachstums wurde die Ansicht gestützt, dass sich die Wirtschaft trotz des Produktionseinbruchs in der ersten Jahreshälfte nicht in einer Rezession befindet.
Eine Reihe von Fed-Entscheidungsträgern darunter die Leiterin der Fed in San Francisco, Mary Daly, und der Leiter der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari, betonten in dieser Woche, dass der Kampf gegen die steigende Inflation weitergehen werde. Auch wenn die damit verbundenen Zinserhöhungen die Wirtschaftstätigkeit deutlich dämpfen könnten.
Andernorts notierte der GBP/USD vor der jüngsten geldpolitischen Sitzung der Bank of England um 0,1 % höher bei 1,2153.
Es wird erwartet, dass die britische Zentralbank die Zinssätze um 50 Basispunkte und damit so stark wie seit 1995 nicht mehr auf 1,75 % anheben wird. Das wäre der höchste Stand seit Ende 2008, dem Beginn der globalen Finanzkrise.
Die BoE hat die Kreditkosten seit Dezember bereits fünfmal um jeweils 25 Basispunkte angehoben. Aber die Inflationsrate des Landes ist auf 9,4 % gestiegen, ein 40-Jahres-Hoch. Im Juni erklärte sie, dass sie energisch handeln würde, wenn der Inflationsdruck anhält.
„Es besteht die Möglichkeit, dass wir einfach einen weiteren Zinsschritt von 25 Basispunkten bekommen, da die jüngsten Wirtschaftsdaten nicht darauf hindeuten, dass die BoE aggressiver vorgehen muss, als sie es im Juni getan hat“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einem Kommentar.
„Aber die Sorgen der hawkischen Ausschussmitglieder über die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt und das schwächere Pfund deuten auf einen größeren Schritt in dieser Woche hin - vor allem, wenn man bedenkt, dass die Märkte genau das einpreisen.“
Der USD/JPY stieg um 0,3 % auf 134,29 und der EUR/USD legte um 0,2 % auf 1,0184 zu. Unterstützung fand die europäische Gemeinschaftswährung durch besser als erwartet ausgefallene deutsche Industrieaufträge. Diese fielen im Juni nur um 0,4 % statt der prognostizierten 0,8 %.
Der AUD/USD kletterte um 0,4 % auf 0,6967 und versuchte, die symbolische Marke von 0,70 zurückzuerobern, nachdem sich die Zentralbank zu Beginn der Woche etwas zurückhaltend über ihren zukünftigen geldpolitischen Kurs geäußert hatte. Der USD/CNY verlor um 0,1 % auf 6,7521.