Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar gab am Mittwoch im frühen europäischen Handel einen Teil seiner Gewinne wieder ab, während der Euro aufgrund der steigenden deutschen Erzeugerpreise höher gehandelt wurde.
Bis 9:05 Uhr MEZ verlor der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % auf 112,823. Am Vortag konnte der Index noch fast 1 % zulegen.
Es wird derzeit allgemein erwartet, dass die Fed ihre aggressiven Zinserhöhungen bei ihrer nächsten Sitzung Anfang November fortsetzen wird.
Der Leider der Fed in Chicago, Charles Evans, betonte am Mittwoch in einer Rede die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen und sagte: "Wir müssen sicherstellen, dass wir eine ausreichend hawkische Geldpolitik verfolgen, damit wir keine Inflation herbeiführen – wir versuchen sie zu senken – das ist im Moment das Ziel."
Die Benchmark-Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen stieg am Donnerstagmorgen auf 4,154 %. Damit erreichte sie ihren höchsten Stand seit 2008, während die Renditen für 2-jährige US-Staatsanleihen ein 15-Jahres-Hoch von 4,582 % erreichten.
Der USD/JPY notierte leicht höher auf 149,94, knapp unter der Marke von 150 und den höchsten Stand des Währungspaares seit August 1990. Die Märkte sind derzeit in höchster Alarmbereitschaft für weitere Intervention seitens der japanischen Behörden. Diese hatten bereits im vergangenen Monat in den Devisenmarkt eingegriffen.
Der EUR/USD stieg um 0,2 % auf 0,9787, nachdem die deutschen Erzeugerpreise im Monatsvergleich um 2,3 % und um atemberaubende 45,8 % im Jahresvergleich gestiegen waren. Viele Unternehmen geben die stark gestiegenen Energiekosten bereits an die Käufer weiter.
Die Zahlen erinnern eindringlich an den anhaltenden Inflationsdruck in der Wirtschaft und erhöhen den Druck auf die Europäische Zentralbank, die Zinssätze trotz der offensichtlichen Verlangsamung der Wirtschaft in der Eurozone weiter anzuheben. Laut EZB-Ratsmitglied Boštjan Vasle muss die EZB die Kreditkosten bei ihren nächsten beiden Sitzungen im Oktober und Dezember um jeweils 75 Basispunkte anheben.
Der GBP/USD notierte 0,1 % fester auf 1,1221. Die britische Währung erhielt keine große Unterstützung von den Inflationsdaten in Großbritannien, die für September einen Anstieg auf über 10 % zeigten. Auch die innenpolitischen Turbulenzen mit dem Rücktritt von Innenministerin Suella Braverman sorgte kaum für Halt. Braverman kritisierte die Führung der neuen Premierministerin Liz Truss.
Der AUD/USD fiel um 0,1 % auf 0,6264 und auch der NZD/USD notierte 0,1 % schwächer auf 0,5661. Das Währungspaar USD/CNY blieb dagegen unverändert bei 7,2285.
Chinas Zentralbank beließ am Donnerstag zwei wichtige Leitzinsen den zweiten Monat in Folge unverändert, nachdem sie im August noch eine unerwartet hohe Senkung vorgenommen hatte.