Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar gab im Frühhandel am Freitag in Europa leicht nach, blieb aber nahe dem höchsten Stand seit vier Monaten. Erhöhte Inflationsraten und ein sich erholender Arbeitsmarkt deuten darauf hin, dass die US-Notenbank Fed in naher Zukunft ihre kräftigen geldpolitischen Stimuli zurückfahren dürfte.
Gegen 07.55 Uhr MEZ handelte der Dollar-Index, der den Dollarkurs gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, etwa 0,1% niedriger bei 92,977. Damit lag er knapp unter dem am Mittwoch erreichten Vier-Monats-Hoch von 93,195 und steuert auf einen Wochengewinn von 0,2% zu.
Der USD/JPY legte geringfügig auf 110,41 zu, der EUR/USD gewann 0,1% auf 1,1738 und hielt sich damit knapp über dem Vier-Monats-Tief vom Mittwoch bei 1,1706, der GBP/USD kletterte um 0,1% auf 1,3813, während der AUD/USD um 0,1% auf 0,7339 stieg.
Die am Donnerstag veröffentlichten Daten nährten die wachsende Erwartung, dass die US-Notenbank bis Ende 2021 eine Drosselung der Anleihekäufe ankündigen wird.
Der Erzeugerpreisindex stieg im Juli um 1 % gegenüber dem Vormonat und um 7,8 % gegenüber dem Vorjahr, was den stärksten jährlichen Anstieg seit mehr als einem Jahrzehnt darstellt. Die Verbraucherpreisdaten vom Mittwoch mögen darauf hingedeutet haben, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, doch die Entwicklung der Preise auf Erzeugerebene lässt darauf schließen, dass der Inflationsdruck weiterhin besteht.
Andere Daten vom Donnerstag zeigten, dass im Laufe der Woche 375.000 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt wurden, was unter den 387.000 Anträgen der Vorwoche lag und auf eine allmähliche Verbesserung des Arbeitsmarktes hindeutet.
Eine Reihe von Fed-Vertretern hat sich in den letzten Tagen dafür ausgesprochen, die Anleihekäufe in den kommenden Monaten zu reduzieren, und obwohl der Fed-Vorsitzende Jerome Powell immer wieder für mehr Zeit plädiert hat, nimmt der Druck zu.
Die "Fed dürfte sich schwertun, weiterhin zu argumentieren, dass die Inflationserwartungen 'gut verankert' sind", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz. Und es ist gut möglich, "dass die Fed eine zunehmend öffentliche Tapering-Diskussion führen wird, mit einer möglichen Ankündigung auf der Sitzung am 22. September."
Der USD/TRY kletterte um 0,2% auf 8,5696, nachdem die türkische Zentralbank}} am Donnerstag ihren Leitzins den fünften Monat in Folge bei 19% belassen hat, da die steigende Verbraucherinflation wenig Spielraum für eine Senkung bietet.
Der USD/MXN stieg um 0,1% auf 19,965. Die mexikanische Zentralbank hatte am Donnerstag ihren Leitzins auf 4,5% angehoben. Damit will sie die Inflation bekämpfen, die deutlich über dem 3%-Ziel der Bank liegt.
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