Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar legte am Dienstag im europäischen Frühhandel zu und steht kurz vor kräftigen Kursgewinnen in diesem Monat. Nach der Unterzeichnung eines neuen Post-Brexit-Handelsabkommens zwischen Großbritannien und der Europäischen Union gab das Pfund Sterling einen Teil seiner Gewinne vom Vortag wieder ab.
Bis 09.05 Uhr MEZ handelte der Dollar Index, der die Wertentwicklung des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, 0,1 % höher bei 104,740 und steuert damit auf ein Monatsplus von rund 3 % zu.
Unerwartet robuste Konjunkturdaten sowie Inflationszahlen, die darauf hindeuten, dass die Federal Reserve die Leitzinsen weiter anheben und länger als bisher geplant auf hohem Niveau halten muss, haben dem Dollar in diesem Monat zu einem Höhenflug verholfen.
"Wir haben gelernt, dass sich die US-Inflation als viel hartnäckiger und die US-Konjunktur als fester erweist, als man uns im Dezember und Januar glauben machen wollte", so die Analysten der ING (AS:INGA) Bank in einer Notiz. "Verständlicherweise nehmen die Anleger die Falken der Federal Reserve jetzt ernster und haben drei weitere Zinserhöhungen der Fed um 25 Basispunkte im März, Mai und Juni eingepreist."
Im Fokus am Dienstag stehen die Immobilienpreise für Dezember sowie das Verbrauchervertrauen. Später in dieser Woche erhalten die Händler noch die neuesten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Dienstleistungssektor.
Für den GBP/USD ging es um 0,1 % auf 1,2045 nach unten. Damit gab das Paar einen Teil seiner Vortagesgewinne von rund 1 % wieder ab, nachdem das Vereinigte Königreich und die Europäische Union ein neues Abkommen über die Handelsregelungen für Nordirland nach dem Brexit angekündigt hatten.
Geht das Abkommen durch das tief gespaltene britische Parlament, sollte es nicht nur die Beziehungen zu Brüssel, sondern auch zu den Vereinigten Staaten verbessern und den Handel vereinfachen.
Mit dem EUR/USD ging es um 0,1 % auf 1,0601 nach unten, nachdem die französischen Verbraucherpreise im Februar im Monatsvergleich um 0,9 % gestiegen waren. Damit legte die Jahresrate auf 6,2 % zu.
Volkswirte hatten mit 0,7 % im Monats- bzw. 6,1 % im Jahresvergleich gerechnet. Das sorgte für Spekulationen, wonach die Jahresrate für die gesamte Eurozone im Februar über den erwarteten 8,2 % liegen könnte.
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank Philip Lane sagte am Dienstag, dass der Inflationsdruck in der Eurozone nachzulassen beginne, ergänzte aber, dass die Zentralbank den Zinserhöhungszyklus erst dann beenden werde, wenn sie sicher sei, dass das Preiswachstum wieder in Richtung 2 % gehe.
Die aktuellen Inflationszahlen lassen jedenfalls weitere Zinserhöhungen erwarten.
Der USD/JPY legte um 0,4 % auf 136,75 zu. Zuvor hatten Daten gezeigt, dass Japans Industrieproduktion im Januar um 4,6 % gegenüber dem Vormonat gesunken war und damit so stark wie seit Mai 2022 nicht mehr.
Der AUD/USD gab um 0,3 % auf 0,6712 nach, der NZD/USD fiel um 0,4 % auf 0,6142, während der USD/CNY vor der Veröffentlichung der chinesischen Einkaufsmanagerindizes für Februar am Mittwoch leicht auf 6,9434 fiel.
Es wird erwartet, dass sich die Geschäftstätigkeit in Chinas wichtigem verarbeitenden Gewerbe gegenüber dem Vormonat zwar gebessert hat, aber immer noch in der Nähe der Kontraktionsgrenze liegt.