Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar legte am Mittwoch im frühen europäischen Handel zu und stabilisierte sich gegenüber dem Vorhandelstag. Gestern hat der Präsident der Fed, Jerome Powell, die Befürchtungen besänftigt, dass die Zentralbank in diesem Jahr die Geldpolitik aggressiv straffen wird.
Bis 8:55 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgesuchten Währungen nachzeichnet, bei 95,675 gehandelt, nachdem er in Asien auf 95,535 und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 18. November gefallen war.
Der USD/JPY stieg um 0,1 % auf 115,41 und erholte sich von einem Wochentief von 115,04 zu Wochenbeginn.
Der EUR/USD notierte tiefer bei 1,1357, während der GBP/USD bei 1,3632 knapp unter seinem 1-Monats-Hoch blieb.
Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD kletterte um 0,1 % auf 0,7217 und erreichte damit den höchsten Stand seit einer Woche.
Powell äußerte sich bei seiner Anhörung zur Wiederernennung am Dienstag zuversichtlich, dass die US-Wirtschaft stark genug sei, um höhere Zinsen und eine Reduzierung der Vermögenswerte zur Bekämpfung der Inflation zu verkraften. Er fügte jedoch hinzu, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger noch immer über Pläne zur Verkleinerung der Zentralbankbilanz diskutieren, was die Befürchtungen der Märkte vor einem plötzlichen Ausstieg aus der ultralaxen Geldpolitik zerstreute.
„Wichtig war auch, was er nicht gesagt hat. Er unterstützte weder vier Zinserhöhungen im Jahr 2022, noch einen Beginn der Zinserhöhungen im März, noch gab er Details dazu bekannt, wann die Bilanzverkleinerung der Fed beginnen würde“, sagte Jeffrey Halley, Analyst bei OANDA.
Andere Fed-Vertreter hatten eine hawkischere Linie eingenommen. So sagte der Leiter der Fed in Atlanta, Raphael Bostic, und seine Amtskollegin Esther George in Kansas City diese Woche, dass eine hohe Inflation und eine starke Erholung einen schnellen Abbau der Fed-Bilanz rechtfertigen würden.
Gegenwärtig richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Veröffentlichung der neuesten US-Daten zur Verbraucherpreisinflation. Ökonomen erwarten, dass der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich um kräftige 7 % steigt.
An anderer Stelle fiel der USD/CNY um 0,2 % auf 6,3646, nachdem kurz zuvor die chinesischen Verbraucher- und Erzeugerpreise für Dezember bekanntgeben wurden.
Der Verbraucherpreisindex legte im Jahresvergleich um 1,5 % zu und lag damit unter dem November-Wert von 2,3 %, während der Erzeugerpreisindex um 10,3 % anstieg. Auch hier kam es zu einer deutlichen Verlangsamung gegenüber dem November-Wert von 12,9 %. Die Zahlen geben der People's Bank of China Spielraum, die Geldpolitik weiter zu lockern, um die Auswirkungen eines langsameren Wachstums im riesigen Immobiliensektor abzufedern.