von Gina Lee
Investing.com – Der US-Dollar musste am Mittwochmorgen auf den asiatischen Märkten leichte Verluste hinnehmen, die aber auch deshalb nur gering ausfielen, weil viele Anleger derzeit mit der Intensivierung der russischen Invasion in der Ukraine in sichere Häfen fliehen.
Der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, notierte bis 3:58 Uhr MEZ 0,01 % schwächer bei 97,382.
Der USD/JPY stieg um 0,09 % auf 115,00.
Der AUD/USD notierte ebenfalls höher, um 0,45 % auf 0,7280, während der NZD/USD um 0,37 % auf 0,6781 stieg.
Der USD/CNY konnte sich dagegen bei 6,3125 stabilisieren. Der GBP/USD legte um 0,05 % auf 1,3327 zu.
Der Euro gab zuletzt um satte 0,8% nach und notierte auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2020. Der russische Rubel musste angesichts der Intensivierung der Angriffe in der Ukraine weiterhin starke Verluste hinnehmen.
„ Anleger, die Vermögenswerte in Russland haben, deren Veräußerung aufgrund wachsender Kapitalkontrollen und Sanktionen immer schwieriger wird, befassen sich zunehmend mit möglichen Absicherungsoptionen. Währungen, die eine hohe Korrelation mit dem RUB-Risiko aufweisen, könnten beispielsweise als eine solche Option gesehen werden. Dazu gehören Währungen im CEE-Bereich und möglicherweise auch der EUR“, so die Analysten weiter.
„Wir werden möglicherweise versuchen, in diese Positionen wieder einzusteigen und unsere EUR-bullische These in Zukunft möglicherweise erneut bekräftigen, sollten die Bedingungen dies rechtfertigen. Aber im Moment halten wir es für das Beste, das Risiko einzugrenzen und das vorhandene Kapital zu schützen, bis die Dinge klarer werden“, hieß es weiter.
Die Anleger schauen sich derzeit die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine an. Russland warnte die Einwohner Kiews davor, ihre Häuser zu verlassen, da die russischen Streitkräfte die Bombardierung ukrainischer Städte intensiviert haben.
Russlands Invasion in der Ukraine ist der größte Angriff auf einen europäischen Staat seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Westen verhängte scharfe Sanktionen gegen Russland und schnitt einige russische Banken vom globalen SWIFT-Netzwerk ab. Zudem haben die USA nun ebenfalls ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt, nachdem Europa und Kanada zuvor ihre Lufträume für russische Maschinen gesperrt hatten.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl schloss derweil auf dem höchsten Stand seit August 2014. Grund dafür sind die zunehmenden Bedenken vor Energieengpässen. Auch die koordinierte Freigabe von Rohölreserven seitens der USA und ihrer Verbündeten zur Eindämmung von Versorgungsunterbrechungen konnte die Stimmung auf den Ölmärkten nicht heben, da Russland einer der weltweit größten Ölexporteure ist.
„Die Wahrscheinlichkeit eines globalen Ölschocks im Stil der 70er-Jahre wächst, und die Anleger fliehen so schnell sie nur können in sichere Häfen“, so der Chef-Marktstratege von Cambridge Global Payments (NYSE: GPN), Karl Schamotta, gegenüber Reuters.
„Der Euro steht hier an vorderster Front und ist einem Energieschock am stärksten ausgesetzt“. Er fügte an, dass der Euro fällt, wenn die Öl- und Gaspreise steigen.
Bei den Kryptowährungen konnte der Bitcoin um etwa 2,3 % zulegen.