Investing.com - Der US-Dollar rutschte im europäischen Handel am Mittwoch vor dem Ende der zweitägigen Sitzung der Federal Reserve (Fed) und nach enttäuschenden Jobdaten ab. Für den Euro ging es dagegen kräftig nach oben.
Bis 11.20 Uhr MEZ büßte der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, 0,3 % auf 101,420 ein.
Händler halten sich im Vorfeld der Bekanntgabe der neuen geldpolitischen Haltung der US-Notenbank Fed eher zurück, insbesondere nachdem die Daten vom Dienstag zeigten, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im März den dritten Monat in Folge gesunken ist.
Es gilt als sicher, dass die Fed am Mittwochabend die Leitzinsen erneut anheben wird, wobei sich dann die Frage stellt, wie es weitergeht.
In der Tat erwarten die Märkte jetzt Zinssenkungen gegen Ende des Jahres, angesichts der Anzeichen eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes, der Sorge um die Gesundheit kleinerer Banken des Landes und der Unsicherheit über die Schuldenobergrenze.
"Die Inflation ist nach wie vor 'inakzeptabel hoch', aber der Stress im Bankensektor führt zu einer Verschärfung der Kreditkonditionen, was die Wirtschaft stärker bremsen wird als die wahrscheinliche Anhebung um 25 Basispunkte am Mittwoch", schreiben die Analysten der Bank ING (AS:INGA) in einer Notiz.
"Die Fed wird zwar die Tür für weitere Zinserhöhungen offen lassen, aber die Notwendigkeit höherer Leitzinsen ist äußerst fraglich. Wir erwarten Zinssenkungen im Umfang von 100 Basispunkten vor Jahresende."
Der EUR/USD konnte von der Dollar-Schwäche profitierten und gewann 0,3 % auf 1,1030, nachdem er bereits gestern um 0,2 % gestiegen war und nicht weit unter dem Einjahreshoch der letzten Woche von 1,1096 lag.
Daten vom Dienstag zeigten, dass sich das zugrunde liegende Preiswachstum in der Eurozone unerwartet abgeschwächt hat, was die Europäische Zentralbank jedoch kaum davon abhalten dürfte, die Zinssätze im Laufe dieser Woche noch einmal anzuheben, zumal die Teuerung weiterhin zu hoch ist.
Von Reuters befragte Ökonomen erwarten eine Erhöhung der Kreditkosten um 25 Basispunkte auf 3,25 %, jedoch sagte EZB-Ratsmitglied Isabel Schnabel letzte Woche, dass eine Erhöhung um 50 Basispunkte nicht ausgeschlossen sei.
Der Kurs des GBP/USD stieg um 0,3 % auf 1,2504. Da die Inflation nach wie vor sehr hoch ist, wird auch von der Bank of England in der kommenden Woche eine Straffung erwartet.
Der USD/JPY fiel um 0,4 % auf 135,93 und erholte sich damit von seinem fast zweimonatigen Tief. Der Yen profitierte von der Angst vor einer US-Bankenkrise, die zu einer erhöhten Nachfrage nach sicheren Häfen führte. Mit dem AUD/USD ging es um 0,1 % auf 0,6667 nach oben, nachdem die Reserve Bank of Australia gestern unerwartet die Zinsen angehoben hatte.