Von Peter Nurse
Investing.com – Der Dollarkurs stieg zu Handelsbeginn auf den europäischen Märkten am Donnerstag nach Bemerkungen seitens der Fed. Viele Händler haben eine frühere Verschärfung der Geldpolitik bereits jetzt eingepreist.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber sechs anderen Währungen nachzeichnet, stieg bis 7.55 Uhr MEZ um 0,01 % auf 92,302, und entfernt sich so immer weiter von seinem Ein-Monats-Tief von 91,775 letzte Woche.
USD/JPY stieg dagegen um 0,2 % auf 109,66. EUR/USD lag 0,1 % höher bei 1,1839 und der risikoempfindliche AUD/USD stieg um 0,2 % auf 0,7397, getragen von den australischen Handelsdaten, die zu Beginn des Tages veröffentlicht wurden.
Der Dollar hat in den letzten Monaten ein stetiges Auf-und-Ab erlebt: Zunächst stieg er nach der Juni-Sitzung der Fed an, nachdem einige Mitglieder einen Zeitplan für einen Zinsanstieg vorgelegt hatten, bevor er nach den jüngsten Äußerungen von Chairman Jerome Powell letzte Woche wieder fiel. Powell sagte, dass eine Erhöhung der Zinssätze noch nicht absehbar sei.
Nachdem sich der Vice Chair der Fed, Richard Clarida am Mittwoch darüber geäußert hatte, dass die Bedingungen für einen Zinsanstieg im Spätjahr 2022 erfüllt sein könnten und dieser bereits zu Jahresbeginn 2023 erfolgen könnte, entwickelte sich die Währung wieder in die andere Richtung. Darüber hinaus haben drei weitere Kollegen von Clarida gemutmaßt, dass die Reduzierung von Anleihekäufen bereits im Spätjahr 2021 oder im Frühjahr 2022 erfolgen könnte.
Daneben trüben gemischte Wirtschaftsdaten am Mittwoch die Stimmung ein. Der ADP-Bericht offenbarte eine überraschend schwächere private Beschäftigung im Gegensatz zum stärksten jemals gemessenen Wert des ISM Einkaufsmanagerindex für den nichtproduzierenden Bereich.
Und auch der Arbeitsmarkt steht bei den Händlern weiterhin im Fokus, denn die Fed hat deutlich gemacht, dass dort zuerst Verbesserungen eintreten müssen, bevor sie weitere Maßnahmen trifft.
Am Donnerstag werden gegen 8:30 Uhr ET (12:30 Uhr GMT) die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht. Die Analysten schätzen die Zahl der Erstanträge auf 384.000, was eine leichte Verbesserung gegenüber der Vorwoche darstellt.
Die größte Aufmerksamkeit gilt jedoch der Veröffentlichung der Beschäftigungszahlen außerhalb des landwirtschaftlichen Bereichs. Die durchschnittliche Prognose liegt bei 870.000 Arbeitsplätzen, aber hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen der Verbreitung der Delta-Variante liegen die Schätzungen weit auseinander.
GBP/USD stieg vor der Sitzung der Bank of England am späten Donnerstagnachmittag um 0,1 % auf 1,3893. Die Zentralbank könnte sich einen Schritt näher in Richtung einer strikteren Geldpolitik bewegen und gleichzeitig ihre Wachstums- und Inflationsprognose anheben.
USD/BRL stieg nur leicht auf 5,1700, nachdem die brasilianische Zentralbank ihren Referenzzinssatz Selic um einen ganzen Prozentpunkt auf 5,25 % zur Bekämpfung der erhöhten Inflation angehoben hatte.