Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar konnte im frühen europäischen Handel am Montag zulegen. Sorgen um neue Corona-Ausbrüche in China resultierten in Fluchtbewegungen in sichere Häfen. Das belastete den Euro, der auf den tiefsten Stand seit dem 14. November absackte.
Der Dollar Index, der die Wertentwicklung des Greenbacks gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, stieg um 0,5 % auf 107,365 und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 11. November.
Mehrere chinesische Städte erlebten am Wochenende einen Rekordanstieg neuer Corona-Fälle. Zudem ereignete sich am Samstag der erste COVID-bedingte Todesfall in China seit fast sechs Monaten, am Sonntag wurden zwei weitere gemeldet.
Aufgrund der wachsenden Infektionsgefahr wurden in mehreren Finanzmetropolen, unter anderem in der Hauptstadt Peking und im Wirtschaftszentrum Shanghai, neue Lockdowns erlassen. Dies ließ Befürchtungen aufkommen, dass die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und dem wichtigsten regionalen Wachstumsmotor empfindlich beeinträchtigt werden könnte.
Der USD/CNY kletterte um 0,6 % auf 7,1643. Der Yuan fiel dabei auf den tiefsten Stand seit 10 Tagen.
Trotz der Dollar-Gewinne ist Goldman Sachs der Meinung, dass die Stärke des Dollars gegenüber asiatischen Währungen nur von kurzer Dauer sein könnte.
"Die Bestimmung des Dollar-Gipfels ist nicht einfach, aber unter dem Strich wird der USD seinen Höhepunkt erreichen, sobald mehr Klarheit über die Terminal Rate der besteht, was in etwa in 3 bis 6 Monaten der Fall sein wird", schrieben die Goldman-Analysten in einer Notiz vom Sonntag.
Die Federal Reserve wird am Mittwoch ihr Protokoll zur November-Sitzung veröffentlichen, das weitere Hinweise darauf liefern könnte, ob die Notenbanker nun eine Verlangsamung des Straffungsprozesses in Betracht ziehen.
Für den EUR/USD ging es um 0,5 % auf 1,0272 zurück und damit in die Nähe des niedrigsten Standes seit dem 14. November. Die deutschen Erzeugerpreise gaben im Oktober unerwartet nach und fielen im Monatsvergleich um 4,2 %. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,9 % gerechnet.
Auf Jahresbasis stiegen die Preise um 34,5 % und damit weniger als die erwarteten 41,5 %.
Das mag zwar erfreulich sein, doch die Verbraucherinflation in der Eurozone stieg Ende letzten Monats auf über 10 % auf Jahresbasis. Im September lag sie noch bei 9,9 %. Daraufhin deutete die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde am Freitag weitere Zinserhöhungen an.
Der GBP/USD sank um 0,5 % auf 1,1826, der USD/JPY stieg um 0,3 % auf 140,80, während der AUD/USD um 0,5 % auf 0,6637 fiel.
Die OECD wird am Dienstag ihre neuesten Konjunkturprognosen veröffentlichen, die einen Eindruck von der Gesundheit der Weltwirtschaft liefern.
Bereits die letzten Prognosen der Organisation vom September deuteten darauf hin, dass sich die Aussichten für das kommende Jahr verschlechtern und die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten wird.