FOKUS 1-Asiatische Notenbanken geben Dollar Schwung

Veröffentlicht am 03.06.2009, 16:03
Aktualisiert 03.06.2009, 16:08
EUR/USD
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* Kreise: Asiatische Notenbanken halten an Strategie fest

* Analysten sehen Euro bald wieder im Aufwind

* Kurse der Staatsanleihen legen zu

(neu: asiatische Notenbanken, US-Arbeitsmarktdaten)

Frankfurt, 03. Jun (Reuters) - Wichtige asiatische Notenbanken haben am Mittwoch mit einem Bekenntnis zum Dollar den jüngsten Höhenflug des Euro gestoppt. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,4188 Dollar, nachdem sie am Morgen noch ein Fünf-Monats-Hoch bei 1,4337 Dollar erreicht hatte.

Selbst wenn das Rating für die USA gesenkt werden sollte, würden China, Japan, Indien und Südkorea ihre Strategie hinsichtlich der Devisenreserven nicht ändern, erfuhr Reuters aus Notenbankkreisen. Es gebe keine Alternativen zum Dollar. "Das ist eine Verbalintervention zugunsten des Dollar", kommentierte ein Devisenhändler. Spekulationen auf eine Herabstufung der Bonität der USA hatten zuletzt den Dollar belastet. Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise geht davon aus, dass China weiter intervenieren und Dollar aufkaufen wird. "Die Zentralbank wird den Dollar nicht weiter unter Druck setzen und Bestände abbauen", sagte er voraus. China ist der größte Investor in US-Staatsanleihen.

Die Aussagen zur Politik der Notenbanken kamen nach Einschätzung von HSBC-Trinkaus-Volkswirt Rainer Sartoris allerdings wenig überraschend. "Der US-Dollar ist nach wie vor die Leitwährung, daraus kann man sich gar nicht verabschieden. Der Dollarmarkt ist ein tiefer und liquider Markt", sagte er.

Händlern zufolge nutzten Anleger die Nachrichten aus Asien für Gewinnmitnahmen, nachdem der Euro seit Mitte April mehr als zehn Prozent an Wert gewonnen hatte. Analysten rechnen jedoch damit, dass die Gemeinschaftswährung bald wieder zulegen wird. "1,50 Dollar je Euro sind in den nächsten Monaten wieder denkbar", prognostizierte Sartoris. Als Belastung für den Dollar gilt die andauernde Skepsis über die rasant steigende Staatsverschuldung der USA.

Auch gegenüber dem japanischen Yen büßte der Euro ein. Er fiel auf 135,96 Yen, nachdem er Morgen noch ein Sieben-Monats-Hoch bei 137,99 Yen erreicht hatte.

An den Rentenmärkte stieg der für Europa richtungweisende Bund-Future um 61 Ticks auf 119,62 Zähler. Händler verwiesen auf fallende Aktienkurse sowie eine erfolgreich verlaufene Auktion bei der Aufstockung der 30-jährigen Bundesanleihe. Die Emission war 2,2-fach überzeichnet. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 3,594 Prozent. Auf den Aktienmärkten lasteten unter anderem schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 02.06.09

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EZB 1,4207 1,4238

EuroFX 1,4239 1,4231

Umlaufrendite in Prozent 3,23 3,30

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Georg Merziger)

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