* BoE weitet Ankauf von Anleihen überraschend nicht aus
* freundliche Stimmung an Aktienmärkten hift Euro
* Yen stoppt Höhenflug
(neu: Details zur BoE, Gilts)
Frankfurt, 09. Jul (Reuters) - Ein Paukenschlag der Bank von
England (BoE) hat am Donnerstag die Kurse an den Rentenmärkten
in Europa gedrückt. Völlig unerwartet entschied die britische
Notenbank, ihren zur Ankurbelung der Wirtschaft begonnenen
Ankauf von Anleihen zunächst nicht aufzustocken. Anleger
trennten sich insbesondere von britischen Staatsanleihen
(Gilts). Der Terminkontrakt auf Gilts mit langer Laufzeit
Dies zog die von einem starken Aktienmarkt belasteten
deutschen Staatsanleihen weiter ins Minus. Der
Bund-Future gab zeitweise bis um 43 Ticks auf 121,73
Zähler nach und lag im späteren Verlauf noch 28 Ticks tiefer.
Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,305
(3,266) Prozent.
Auftrieb gab die BoE-Entscheidung dagegen dem Kurs des Pfund
Sterling. Zum Dollar stieg die britische Währung auf ein
Tageshoch von 1,6270 (Vortagesschlusskurs 1,6056) Dollar. Der
Euro fiel auf ein Tagestief von 85,87 (86,39) Pence.
"Die jüngste Schwäche des Pfundes war zum Teil von der Erwartung
einer Ausweitung des Ankaufprogramms getragen, und die Tatsache,
dass das nicht passiert ist, hilft dem Pfund jetzt", sagte
Währungsstratege Audrey Childe-Freeman von Brown Brothers
Harriman. Die Bank of England hatte angekündigt, die Summe für
den Kauf von Anleihen bei 125 Milliarden Pfund zu belassen.
Erwartet worden war eine Aufstockung um 25 Milliarden Pfund. Den
Leitzins bestätigte die Notenbank mit 0,5 Prozent.
Im Sog der steigenden Aktienkurse kletterte der Euro wieder
zeitweise auf über 1,40 Dollar von 1,3870 Dollar im späten
US-Geschäft am Mittwoch. Der Yen stoppte vorerst seinen jüngsten
Höhenflug. Die US-Währung stieg zum Yen um 0,3 Prozent auf
93 Yen. Ein überraschend starker Rückgang der wöchentlichen
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stützte Händlern zufolge
den Dollar etwas. Der Euro erholte sich um mehr als ein
Prozent auf 130 Yen. Am Mittwoch war die japanische Währung zum
Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte Februar und zum Euro so
stark wie zuletzt Mitte Mai gestiegen.
(Reporter: Peggy Kropmanns; redigiert von Georg Merziger)