(neu: Aussage von Händlern, Referenzwerte)
Frankfurt, 16. Feb (Reuters) - Düstere Konjunkturaussichten
haben am Montag die Anleger wieder zu Staatsanleihen getrieben.
Vor allem die Papiere der Bundesrepublik Deutschland waren
gefragt, so dass einige Händler bereits vor einem
Rückschlagpotenzial warnten. "Bei kurzen Laufzeiten werden hohe
Zinssenkungen durch die EZB eingepreist, die überhaupt nicht zu
den Aussagen der Notenbanker passen", warnte Helaba-Analyst Ralf
Umlauf. So stiegen die Kurse der zweijährigen Anleihen
Auslöser des Runs auf die Staatspapiere waren äußerst
schwache Wirtschaftsdaten aus Japan. In der weltweit
zweitgrößten Volkswirtschaft schrumpfte die Wirtschaft von
Oktober bis Dezember um 3,3 Prozent. Das war der größte Rückgang
seit der Ölkrise von 1974 und mehr als in anderen großen
Industriestaaten. "Die Daten aus Japan waren ein Schock",
erklärte IDEAglobal-Stratege Maurice Pomery. "Man bekommt mehr
und mehr das Gefühl, dass der Weltwirtschaft noch mehr Probleme
bevorstehen." Dies drückte auch auf den Euro-Kurs
Mit rund 1,28 Dollar notierte die Gemeinschaftswährung am
Nachmittag rund einen halben US-Cent unter dem Freitagsschluss.
Die EZB legte den Referenzwert mit 1,2765 Dollar nach 1,2823
Dollar am Freitag fest. Im Referenzkursverfahren der Banken
(EuroFX)
Am Rentenmarkt zogen die Kurse auch der langen Laufzeiten kräftig an. Händler sagten, offenbar gingen am Markt viele Anleger von einer deutlichen Zinssenkungen im März aus. So wird teils eine Senkung um einen ganzen Punkt auf 1,0 Prozent eingepreist. Dabei hatte EZB-Direktoriumsmitglied Jürgen Stark am Montag gewarnt, dass aggressive Zinssenkungen die Unsicherheit nur verschlimmern und nicht lösen würden.
Der Bund-Future
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Jörn Poltz)