FOKUS 3-US-Börsen bleiben zuversichtlich - China macht Hoffnung

Veröffentlicht am 20.08.2009, 22:21

* AIG stellt Rückzahlung von Staatshilfen in Aussicht

* Produktionsplus in wichtiger Industrieregion

(neu: Schlusskurse; Kreditmärkte, Umsätze)

New York, 20. Aug (Reuters) - Die US-Börsen sind am Donnerstag zuversichtlich geblieben und haben mit deutlichen Aufschlägen auf ein baldiges Ende der Rezession gesetzt. Eine klare Erholung an der Börse von Shanghai machte den Anlegern wieder Hoffnung, China könne die Weltwirtschaft aus dem Konjunkturloch ziehen. Zudem wies die wichtige Industrieregion Michigan eine überraschende Produktionssteigerung aus. Der Optimismus überwog die Skepsis, die unerwartet schlechte Daten vom Arbeitsmarkt hinterließen.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging 0,8 Prozent höher bei 9350 Punkten aus dem Handel, nachdem er im Tagesverlauf zwischen 9267 und 9363 Punkten gependelt war. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 1,1 Prozent auf 1007 Zähler. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> legte ein gutes Prozent zu. Er stieg auf 1989 Punkte. Der DAX<.GDAXI> in Frankfurt beendete den Tag mit einem Plus von 1,5 Prozent auf 5311 Stellen.

"Die Investoren waren Anfang der Woche sehr besorgt wegen China, aber der Aufschwung heute hat die Gemüter offenbar beruhigt", sagte ein Händler. "Es sieht so aus, als ob weltweit Geld zurück in die Aktienmärkte fließt." Der Leitindex in Shanghai<.SSEC> legte am Donnerstag um 4,5 Prozent zu, nachdem er in den vergangenen zwei Wochen um 20 Prozent eingebrochen war. Dies hatte Sorgen geschürt, die Börse habe zu früh auf eine breite wirtschaftliche Erholung gesetzt.

In ihrer Zuversicht ließen sich die Anleger auch nicht davon beirren, dass in den USA zum zweiten Mal in Folge wieder mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt wurden. In der Woche zum 15. August meldeten sich 576.000 Menschen erwerbslos - 15.000 mehr als in der Woche davor. Analysten hatten einen leichten Rückgang auf 550.000 prognostiziert. Dagegen wies die Industrie in Michigan dank eines deutlich gestiegenen Auftragseingangs zum ersten Mal seit zehn Monaten ein Produktionsplus aus.

Im Finanzsektor überraschten die Aktien des Versicherers AIG mit Aufschlägen von 21 Prozent. Der neue Konzernchef Robert Benmosche traut dem schwer angeschlagenen Unternehmen zu, die Milliardenhilfen vom Staat zurückzuzahlen und den Aktienwert wieder zu steigern. Solche Töne waren lange nicht von dem ehemaligen Branchenführer zu hören gewesen.

Gut lief der Handel zudem für Boeing. Die Aktien legten 2,8 Prozent zu. Der Flugzeugbauer erhielt binnen einer Woche sieben Bestellungen für sein Modell 737. Auch Anteile des Fertigprodukte- und Ketchup-Herstellers Heinz waren gefragt, nachdem das Unternehmen im ersten Quartal nicht so schlecht abgeschnitten hatte wie erwartet. Sie verteuerten sich um zwei Prozent.

Dagegen zogen sich die Investoren aus anderen Konsumwerten zurück: Der Einzelhändler Sears verkaufte wegen der anhaltend schlechten Lage auf dem US-Wohnungsmarkt weniger Werkzeuge und Haushaltsgeräte. Die Aktien brachen um knapp zwölf Prozent ein. Die Papiere des Konkurrenten Wal-Mart schlossen in der Folge ebenfalls leicht im Minus. Die Aktien der Buchhandelkette Barnes & Noble gaben 3,3 Prozent nach.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,05 Milliarden Aktien den Besitzer. 2221 Werte legten zu, 811 gaben nach und 98 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,96 Milliarden Aktien 1733 im Plus, 904 im Minus und 135 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 09/32 auf 101-22/32. Sie rentierten mit 3,428 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 32/32 auf 104-15/32 und hatten eine Rendite von 4,238 Prozent.

(Reporter: Edward Krudy und Jessica Wohl; geschrieben von Angelika Stricker; redigiert von Christian Rüttger)

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