Investing.com - Europäische Aktien steigen am Donnerstag, gestützt auf positive Daten zum deutschen Wirtschaftsklima. Mario Draghi betonte in seiner Rede erneut, dass ein zu starker Euro weitere geldpolitischen Lockerungen nach sich ziehen könnte.
Im europäischen Nachmittagshandel klettert der DJ Euro Stoxx 50 um 0,71 Prozent hoch, CAC 40 gewinnt 1,03 Prozent dazu und der DAX steigt um 0,82 Prozent an.
Die Marktstimmung hob sich, nachdem das deutsche Forschungsinstitut Ifo für März einen Anstieg seines Wirtschaftsklimaindex von 110,7 auf ein Zweimonatshoch von 111,2 gemeldet hatte, erwartet wurde ein Abstieg auf 110,5.
Während einer Konferenz in Amsterdam sagte der EZB-Präsident Mario Draghi, dass der Euro-Wechselkurs einen "zunehmend wichtigeren Faktor" in der Geldpolitik darstelle.
Der Wechselkurs sei zwar an sich kein geldpolitisches Ziel, doch könnte die Position der Zentralbank durch die anhaltende Aufwertung der Währung beeinflusst werden.
Weiterhin deutete Draghi an, die EZB würde möglicherweise ein "groß angelegtes" Vermögenswerte-Kaufprogramm ins Leben rufen, falls die mittelfristigen Inflationsaussichten sich verschlechtern sollten.
Finanzwerte handeln überwiegend höher; französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) steigen um 2 bzw. 1,84 Prozent an, die Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) legt 0,23 Prozent zu.
In Italien schnellen Intesa Sanpaolo (ISP.MILAN) und Unicredit (CRDI.MILAN) um jeweils 1,55 und 1,96 Prozent nach oben, die spanischen Banken Banco Santander (SAN.MADRID) und BBVA (BBVA.MADRID) können 1 bzw. 1,59 Prozent dazugewinnen.
Alstom (ALSO.PAR) erlebt nach Berichten über Verkaufsgespräche zwischen General Electric (NYSE:GE) und dem französischen Bahnhersteller einen Höhenflug von 13,89 Prozent.
Unter den Verlierern befindet sich Michelin (MICP.PAR), die Aktie des Reifenherstellers rutscht nach einem Bericht über Gewinneinbußen von 2,4 Prozent im ersten Quartal um 3,87 Prozent ab.
In London legt der rohstofflastige FTSE 100 aufgrund von hohen Gewinnen im Energie- und Bergbausektor um 0,68 Prozent zu.
Öl-Multi Anglo American (AAL.LSE) steigt um 3,12 Prozent, Bergbauunternehmen Rio Tinto (RIO.LSE) und Vedanta Resources (VED.LSE) machen einen Sprung von 1,35 bzw. 0.97 Prozent.
Astrazeneca (AZN.LSE) weitet frühere Gewinne aus und steigt um 3,98 Prozent, selbst nachdem das zweitgrößte Pharmaunternehmen Großbritanniens ein hinter den Erwartungen gebliebenes Geschäftsergebnis gemeldet hatte.
Finanzwerte schieben sich ebenfalls nach oben: Lloyds Banking (LLOY.LSE) legt 1,16 Prozent und Barclays (BARC.LSE) 1,49 Prozent zu, HSBC Holdings (HSBA.LSE) und Royal Bank of Scotland (RBS.LSE) steigen um 0,77 % bzw 0,93 Prozent.
Aktienmärkte in den USA muten optimistisch an. Die Dow 30 Futures deuten einen Anstieg von 0,21 Prozent an, S&P 500 Futures steigen um 0,36 Prozent und die Nasdaq 100-Futures signalisieren einen Zugewinn von 1,22 Prozent.
Ebenfalls am Donnerstag konnte das spanische Finanzministerium bei einer Auktion für 10-jährige Staatsanleihen mit einer Rendite von 3,059 Prozent 2,65 Mrd. EUR einnehmen. Im vergangenen Monat wurden die Anleihen mit einer Rendite von 3,291 Prozent angeboten.
Zusätzlich verkaufte Spanien 5-jährige Anleihen im Wert von 1,58 Mrd. EUR, die Rendite wurde von 1,869 auf 1,663 Prozent gesenkt. Dreijährige Anleihen mit einer Rendite von 1,022 Prozent (runter von 1,331 %) wurden für 1,35 Mrd. EUR verkauft.
Im Laufe des Tages veröffentlichen die USA Daten zu Auftragszahlen für langlebige Güter sowie den wöchentlichen Bericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.