Zürich, 19. Dez (Reuters) - Negative Vorgaben aus dem
Ausland haben der Schweizer Börse am Freitag Verluste beschert.
Zudem verdarb der Elektrotechnikkonzern ABB den
Anlegern mit schlechten Nachrichten die Stimmung. Da und dort
belastete auch der Eurex-Verfall die Kurse. Der Verfall des
Dezember-Kontrakts des SMI-Futures verlief in geordneten Bahnen.
Der SMI <.SSMI> notierte am frühen Nachmittag 1,3 Prozent
tiefer bei 5444 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> verlor 1,1
Prozent auf 4496 Zähler.
Die ABB-Aktien fielen 4,6 Prozent auf 15,27 sfr. Altlasten
wie frühere Schmiergeldaffären und die Rezession fordern bei ABB
ihren Tribut. Der Konzern leitet ein Kostensenkungsprogramm ein,
mit dem mehr als eine Milliarde Dollar eingespart werden sollen.
Dies und die Altlasten erfordern Rückstellungen von 850
Millionen Dollar vor Steuern, die in die Rechnung des vierten
Quartals eingehen. In die Verlustzone gerät der Konzern deswegen
allerdings nicht; das Schlussquartal wird noch profitabel sein.
Die Wachstumsziele sollen dieses Jahr erreicht werden.
Auch die Bankaktien schwächten sich ab. Händler verwiesen
auf die negative Entwicklung in den USA. Zudem hat die
Ratingagentur S&P die Bonitätsbewertung von UBS ,
Credit Suisse und anderen Banken gesenkt. Die
UBS-Titel verloren 3,5 Prozent auf 14,14 sfr und CS sanken drei
Prozent auf 29,30 sfr. Merrill Lynch hat CS auf "Buy" von
"Neutral" hochgestuft, UBS hingegen auf "Neutral" von "Buy"
zurückgenommen.
Auch die Versicherungen neigten zur Schwäche. Dabei stachen
Zurich und Baloise mit einem Minus von vier
beziehungsweise 3,2 Prozent heraus. Swiss Re erholte
sich etwas.
Vom Verfallstermin belastet wurde Novartis ; die
Aktien sanken 2,2 Prozent. Die ZKB hat Novartis auf
"Übergewichten" von "Marktgewichten" hochgestuft. Andere
defensive Werte wie Actelion , Nestle oder
Roche pendelten um das Vortagsniveau.
Unter den Chemietiteln fielen Givaudan mit einem
Minus von 3,3 Prozent auf. Goldman Sachs hat die Aktie auf die
"Conviction Sell List" genommen.
Syngenta verlor 1,1 Prozent. Der
Agrarchemiekonzern wurden von Goldman Sachs auf "Neutral" von
"Buy" zurückgestuft. Zudem gab Konkurrent Potasch eine
Gewinnwarnung ab.
Die Aktien verschiedener kleiner Biotechnologiefirmen zogen
kräftig an. Basilea schoss 21,7 Prozent hoch. Mehrere
Händler brachten eine Übernahme durch den US-Gesundheitskonzern
Johnson & Johnson ins Spiel. "Das hört man allerdings
schon lange. Seit Basilea mit Johnson & Johnson eine
Partnerschaft eingegangen ist, kommt das immer wieder", sagte
ein Börsianer.
Arpida stieg 1,9 Prozent und Santhera
gewann 4,7 Prozent. Ein Händler verwies auf die kräftigen
Kurseinbussen dieser Titel in diesem Jahr und sprachen von
spekulativen Käufen. "Manche dieser Titel sind so stark
gefallen, da kann man schon mal was wagen."
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)