* Spekulationen um Zinserhöhung in China
* Favoritenwechsel macht Autowerten zu schaffen
* Versorger und T-Aktien dagegen gefragt
(neu: Xetra-Schlusskurse)
Frankfurt, 20. Jan (Reuters) - Spekulationen auf steigende Zinsen in China haben den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag weiteren Wind aus den Segeln genommen. Der Dax<.GDAXI> setzte seinen Abwärtstrend vom Vortag fort und verlor 0,8 Prozent auf 7024 Punkte. Auch die meisten anderen europäischen Börsen tendierten seitwärts: Die Nachfrage nach Aktien französischer Unternehmen verhalf dem EuroStoxx<.STOXX50E> leicht ins Plus. Der Stoxx50<.STOXX50> verlor dagegen ähnlich wie der Dax knapp ein Prozent. Besonders unter die Räder kamen im deutschen Handel die Nebenwerte: der MDax<.MDAXI> verlor 1,7 Prozent, der TecDax<.TECDAX> 1,9 Prozent und der SDax<.SDAXI> 1,8 Prozent.
"Viele haben das Gefühl, dass der Markt für eine Konsolidierung reif ist", erklärte ein Händler. Somit nutzten einige Händler die Daten aus China für Gewinnmitnahmen. Das überraschend starke Wachstum der chinesische Wirtschaft im vierten Quartal 2010 bei zugleich stärker als erwartet steigenden Preisen löste an den Märkten Befürchtungen aus, die Notenbank in Peking könnte erneut die geldpolitischen Zügel straffen, um eine Überhitzung der Konjunktur zu verhindern.
In den USA - wo Chinas Präsident Hu Jintao in dieser Woche als Staatsgast weilt - ist die Konjunkturerholung dagegen weiter ein zartes Pflänzchen. Der Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe signalisierte zwar eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt. Doch zugleich fiel der Konjunkturindex der Fed von Philadelphia schlechter als erwartet aus, und auch der Anstieg beim Absatz bestehender US-Eigenheime überzeugte viele Anleger nicht. Somit gab auch die Wall Street nach.
VERSORGERWERTE UND T-AKTIEN VOR EINEM COMEBACK?
Vor allem die Autowerte bekamen die Sorgen der Anleger vor
einem gedrosseltes Wachstum in China zu spüren: VW
In Paris griffen die Anleger bei Alstom
AKTIEN VON FLUGGESELLSCHAFTEN IM SINKFLUG
Zu den Verlierern zählten europaweit die Aktien der
Fluggesellschaften - allen voran Easyjet
In der zweiten Börsenliga griffen die Anleger bei Klöckner &
Co
(Reporter: Andrea Lentz und Daniela Pegna; unter Mitarbeit von Tom Koerkemeier; redigiert von Olaf Brenner)