Investing.com - Die Talfahrt des Euros gegenüber dem US-Dollar hat sich am Dienstag fortgesetzt und hat den Kurs um mehr als 1% auf ein 12-Jahrestief fallen lassen, da er von den sich auseinander entwickelnden geldpolitischen Ansätzen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank belastet wurde.
Der EUR/USD Kurs erreichte mit 1,0724 seinen schwächsten Stand seit April 2003 und lag zuletzt mit einem Tagesverlust von 1,06% auf 1,0736.
Die Gemeinschaftswährung hat in diesem Jahr schon schwere Verluste gegenüber dem Dollar einstecken müssen, nachdem die EZB im Januar ein billionenschweres Programm der quantitativen Lockerung bekanntgegeben hatte. Der Euro hat sich am Dienstag abwärts bewegt, einen Tag nachdem die Bank ihre Anleihekäufe begonnen hatte, was die Renditen in der Eurozone auf neue Tiefststände gedrückt hat.
Die deutschen 10-Jahresanleihen sind am Dienstag auf ein Rekordtief gefallen, während die Rendite von spanischen und italienischen 10-Jahresanleihen ebenfalls ihren niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichneten. Die Renditen fallen wenn die Anleihekurse steigen.
Sorgen über die Situation in Griechenland haben die Gemeinschaftswährung ebenfalls belastet.
Die Finanzminister der Eurogruppe haben ihre Gespräche am zweiten Tag in Brüssel fortgesetzt, um das Reformpaket, welches von Griechenland im Rahmen der Überprüfung des Rettungsprogramms eingereicht wurde, zu diskutieren.
Im letzten Monat hatte Athen ein befristetes Abkommen mit seinen Gläubigern erreicht, um das Rettungspaket um vier Monate zu verlängern. Das Reformpaket muss aber von den Gläubigern abgesegnet werden, bevor Griechenland Zugang zu weiteren Finanzhilfen bekommt.
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat am Dienstag gewarnt, dass Griechenland aufhören solle, Zeit zu verschwenden und statt dessen beginnen sollte seine Reformvorschläge zu entwickeln.
Die Nachfrage nach dem Dollar wird weiterhin von Erwartungen auf höhere Zinsen getragen, die von dem jüngsten US-Arbeitsmarktbericht untermauert worden sind.
Es wird angenommen, dass die Fed in der Mitte des Jahres beginnen wird, die Zinsen anzuheben. Die Investoren warten auf die Verlautbarungen der Fed in der nächsten Woche um zu erfahren, ob sie ihre Formulierung, mit dem Anheben der Zinsen Geduld walten zu lassen, zurücknehmen wird.
Der USD/JPY Kurs erreichte zwischenzeitlich 122,03 ein Achtjahreshoch und stand zuletzt auf 121,30.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,75% auf ein Elfeinhalb-Jahreshoch von 98,33 angestiegen.