Investing.com - Der Euro hat sich von seinen schlimmsten Niveaus des Tages wieder erholt, nachdem Kommentare des Chefs der italienischen Fünf Sterne Bewegung die Sorgen der Investoren über einen Austritt Italiens aus der Eurozone minderten.
Der EUR/USD Kurs wurde um 12:41 MEZ zu 1,1553 gehandelt und liegt damit immer noch über den Tag 0,58% tiefer, nachdem er anfänglich auf bis zu 1,511 gefallen war und seinen niedrigsten Stand seit dem 20. Juli 2017 erreicht hatte.
Die Gemeinschaftswährung wurde wieder etwas gekauft, nachdem der Anführer der Fünf Sterne Bewegung in Italien Luigi Di Maio auf Facebook meinte, er habe niemals einen Ausstieg aus dem Euro angestrebt.
Die Bemerkungen fielen, als die italienischen Anleiherenditen in die Höhe schossen, inmitten einer sich vertiefenden politischen Krise, die zu Ängsten über einen Zerfall der Eurozone geführt haben.
Der italienische Präsident Sergio Mattarella hatte am Sonntag die Ernennung eines euroskeptischen Finanzministers blockiert und damit die populistischen Parteien Italiens zur Aufgabe der Bildung einer Koalitionsregierung veranlasst, womit der Weg für neue Wahlen in diesem Jahr frei geworden ist.
Investoren befürchten, dass diese Wahlen zu einem Referendum über Italiens Rolle in der Europäischen Union werden könnten, was auf eine weitere Stärkung der euroskeptischen Parteien hinauslaufen würde.
Der Euro fand auch etwas Unterstützung von Aussagen der Ratingagentur Moody’s am Dienstag, dass die politischen Entwicklungen in Italien in den vergangenen Tagen sich nicht auf ihre jüngste Entscheidung auswirken werden, die Bonität des Landes im Hinblick auf eine Herabstufung zu überprüfen.
Unterdessen behalten die Investoren auch die Politik in Spanien im Auge, wo Ministerpräsident Mariano Rajoy sich am Freitag mit einer Vertrauensabstimmung in seiner Regierung konfrontiert sieht, nachdem ein Korruptionsfall ans Licht gekommen war, in dem Mitglieder der Regierungspartei verwickelt sind.
Der Euro hat seine Verluste gegenüber dem als sicher angesehenen Yen teilweise wieder abgebaut, mit dem EUR/JPY Kurs um 1,18% tiefer auf 125,77, nachdem er zuvor auf bis zu 125,06 gefallen war, seinem niedrigsten Stand seit Ende Juni.
Die Gemeinschaftswährung ist in diesem Monat bisher gegenüber dem Yen um 4,7% und gegenüber dem Dollar um 4,2% gefallen.
Der Euro begrenzte seine Verluste auch gegenüber der traditionellen Fluchtanlage Schweizer Franken, mit dem EUR/CHF Kurs um 0,6% tiefer auf 1,1486, womit er sein Tagestief von 1,1447 wieder verlassen hat.
Der Dollar kam von einem Dreiwochentief gegenüber dem festeren Yen wieder weg, mit dem USD/JPY Kurs zuletzt auf 108,76.
Der Wechselkurs hatte am Montag ein Hoch von 109,82 erreicht, da es so scheint, dass ein geplanter Gipfel zwischen den Vereinigten Staaten und Nordkorea doch noch stattfinden wird. Die Gewinne verflüchtigten sich aber schnell wieder, inmitten von Sorgen über die politischen Probleme in der Eurozone.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, lag zuletzt vor allem in der Folge des schwächeren Euros um 0,39% höher auf 94,74, seinem höchsten Niveau seit Mitte November.