Investing.com - Am Donnerstag handelt der Euro gegenüber dem Dollar etwas höher: Die Anleger bleiben im Vorfeld der bevorstehenden Volksabstimmung des griechischen Volkes am Sonntag vorsichtig. Das Referendum konnte die Zukunft des Landes in der Eurozone entscheiden.
EUR/USD handelte mit 0,21 Prozent Anstieg bei 1,1075, unweit des am Montag erreichten Monatstiefs von 1,0953.
Hoffnungen auf eine Übereinkunft in letzter Minute wurden am Mittwoch zerstört, nachdem der griechische Premierminister Alexis Tsipras seine Landsleute dazu aufgefordert hatte, die Bedingungen der Gläubiger für ein Rettungsprogramm zurückzuweisen.
Am Sonntag müssen die griechischen Wähler entscheiden, ob sie die von den europäischen Institutionen und dem IWF gestellten Bedingungen akzeptieren oder ablehnen.
Ein Nein zu den Bedingungen würde Tsirpas eigenen Aussagen nach ein stärkeres Mandat bei den Verhandlungen über das dritte Rettungsprogramm geben. Die europäischen Führungskräfte sind sich jedoch einig, dass es letztendlich eine Volksabstimmung über den Verbleib in der Eurozone sein wird.
Am Mittwoch hatte Griechenland als erstes Industrieland in der Geschichte die Zahlungsfrist an den Internationalen Währungsfonds verstreichen lassen.
Die EZB beließ ihre Liquiditätshilfe für griechische Banken unverändert und nahm auch keine Veränderungen an der Höhe der Kreditsicherheiten vor.
Der Zahlungsausfall schürt die Ängste um einen möglichen Staatsbankrott des Landes und verstärkt die Sorgen um den Zustand der griechischen Banken sowie um die Kreditsicherheiten, die sie für Kredite bei der Europäischen Zentralbank nutzen.
Somit werden in Griechenland weiterhin Kapitalkontrollen eingesetzt und die Banken bleiben bis Sonntag geschlossen.
Am Montag ordnete die griechische Regierung eine Notschließung des Bankensystems an, Abhebungen an Geldautomaten werden auf 60 Euro am Tag begrenzt.
Gegenüber dem Yen klettert die Einheitswährung nach oben, EUR/JPY stieg um 0,47 Prozent auf 136,78.
Der Dollar steigt gegenüber dem Yen leicht an, USD/JPY kletterte um 0,22 Prozent auf 123,43.
Der Dollar wird im Vorfeld der Veröffentlichung einer Reihe von Wirtschaftsberichten aus den USA unterstützt. Unter andrem soll der mit Spannung erwartete Regierungsbericht zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft herausgegeben werden, der Aufschlüsse über den Zeitpunkt für eine Zinsanhebung der Fed liefern könnte.
Der Dollar wurde gefördert, nachdem am Mittwoch veröffentlichte Daten belegt hatten, dass der Privatsektor im Juni mehr Stellen geschaffen hatte als in den sechs Monaten davor. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe nahm ebenfalls zu.
Die Daten signalisieren eine dynamische Erholung der Wirtschaft nach einem schwachen ersten Quartal.
Die Investoren erwarten die Veröffentlichung der aktuellen US-Beschäftigtenzahlen, diese sollen Beweise für die Gesundheit des Arbeitsmarktes liefern, die als Schlüsselfaktor für die zukünftige Richtung der Geldpolitik gilt.
Die Veröffentlichung des Berichts wird aufgrund des Feiertages zum US-Unabhängigkeitstag am Freitag, dem 4. Juli um einen Tag vorgezogen.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, steht weitgehend unverändert bei 96,41.