Investing.com - Das Pfund ist am Montag auf ein Dreiwochentief gefallen und hat gegenüber dem Euro Federn gelassen nach dem Schock, den die Entscheidung des Londoner Bürgermeisters Boris Johnson ausgelöst hatte, die Kampagne für einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union zu unterstützen.
Der GBP/USD Kurs erreichte mit einem zwischenzeitlichen Tief von 1,4176 seinen tiefsten Stand seit dem 29. Januar und lag zuletzt mit einem Tagesverlust von 1,4% auf 1,4203.
Der britische Premier David Cameron hatte sich am Freitag mit den Spitzen der EU auf einen speziellen Status für Großbritannien innerhalb der Union geeinigt, was für ihn den Weg freimacht, ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft anzusetzen, das am 23. Juni abgehalten werden wird.
Aber am Sonntag sagte der Londoner Bürgermeister Boris Johnson, er würde die Kampagne für das Verlassen der Union unterstützen, da dies eine Chance sei "für echte Veränderungen zu stimmen".
Der Schritt wird als herber Schlag für die Kampagne des Premiers angesehen, in der EU zu bleiben.
David Cameron wird seine Argumente für eine Verbleiben Großbritanniens in einer reformierten EU heute noch im Parlament darlegen.
Das Pfund lag gegenüber dem Euro und dem Yen um mehr als 1% im Minus.
Der EUR/GBP Kurs erreichte einen Höchststand von 0,7769 bevor er wieder auf 0,7806 zurückfiel. Damit liegt er für den Tag aber immer noch um 1,02% im Plus. Der GBP/JPY Kurs fiel auf bis zu 160,00 ab, bevor er sich etwas auf 160,40 erholte.
Der Euro hat seine Gewinne teils wieder abgegeben, nachdem sich zeigte, dass die französische Privatwirtschaft im letzten Monat in die Kontraktion gefallen ist, während die Geschäftstätigkeit in Deutschland so langsam wie in sieben Monaten nicht mehr gewachsen ist.
Die Daten erhöhen den Druck auf die Europäische Zentralbank ihr Wachstumsprogramm für die Region zu forcieren.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,43% auf 97,04 gestiegen.
Die Nachfrage nach dem Dollar blieb beständig, nachdem die am Freitag erschienenen Zahlen zur Kerninflation gezeigt hatten, dass die Preise so schnell wie in vier Jahren nicht mehr gestiegen sind, womit die Erwartungen auf weitere Zinserhöhungen durch die Federal Reserve in diesem Jahr gestiegen sind.