von Robert Zach
Investing.com - Als gäbe es nicht Krisen genug: jetzt rückt auch noch die Italien-Krise in den Vordergrund. Der Euro reagiert mürrisch und in Brüssel wetzen sie schon die Messer.
Matteo Salvini, stellvertretender Premierminister, Vorsitzender der italienischen populistischen Lega-Partei und wohl mächtigste Figur in der italienischen Regierung, schickte den Euro nach unten und die italienischen Anleiherenditen stiegen am Dienstag an, als der "römische Häuptling" sagte, sein Land sei bereit, die Euro-Haushaltsregeln zu brechen.
Erst Ende Dezember hatten die EU-Kommission und Italien ihren Streit über den Haushalt der Regierung in Rom beigelegt. Damals hatte Italien ausreichende Zugeständnisse gemacht, um ein Strafverfahren zu umgehen.
Die Regierung in Italien hatte 2019 deutlich höhere Ausgaben angestrebt. Grund dafür waren die vollmundigen Wahlversprechen wie Grundsicherung und eine Rentenreform.
Der Euro (EUR/USD) rutschte binnen weniger Minuten von einem Tageshoch bei 1,1247 Dollar auf 1,1206 Dollar - Tendenz fallend.
Gleichzeitig stieg die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen mit 2,76 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang März. Auch der Spread zwischen zehnjährigen deutschen und italienischen Bundesanleihen kletterte mit 280 Basispunkte so hoch wie zuletzt im Februar 2019.