Von Ambar Warrick
Investing.com - Das britische Pfund konnte sich am Mittwoch im asiatischen Handel erholen, nachdem einem Bericht zufolge die Bank of England signalisiert hatte, dass sie ihr Anleihenkaufprogramm über Freitag hinaus verlängern könnte. Voraussetzung für diesen Schritt ist aber, dass die Marktbedingungen stimmen.
Das Pfund stieg um 0,3 % auf 1,0991, konnte seine Verluste aus der Nacht ausgleichen und handelte kurzzeitig über 1,1.
Die Financial Times berichtete, dass die Zentralbank den Bankern signalisiert habe, dass sie ihr Notkaufprogramm für Anleihen über die Freitagsfrist hinaus ausdehnen könnte. Das Magazin berief sich dabei auf Quellen, die direkt in die Angelegenheit involviert sind.
Der Bericht kontrastiert eine am 14. Oktober auslaufende Frist von Gouverneur Andrew Bailey, der am Dienstag viele Pensionsfonds gewarnt hatte, dass sie noch drei Tage Zeit hätten, um ihre Probleme zu beheben.
Baileys Warnung hatte das Pfund am Dienstag auf ein fast 2-Wochen-Tief fallen lassen, da die Märkte befürchteten, dass ein Rückzug der Unterstützung die Fonds weiter belasten könnte, die von einem großen Ausverkauf bei Gilts ins Wanken geraten sind.
Die Rendite für 10-jährige britische Staatsanleihen stiegen zum Handelsschluss am Dienstag um 0,8 % auf 4,4750.
Laut FT beobachten Vertreter der BoE, ob die Anlageverwalter genügend Barreserven aufgebaut haben. Die Bank verlängert die Unterstützung, wenn sie sieht, dass Fondsmanager diese Anforderung nicht erfüllen können.
Die sich anbahnende Schuldenkrise Großbritanniens wurde durch Bedenken über neue Steuersenkungen ausgelöst, die der kürzlich ernannte Finanzminister Kwasi Kwarteng enthüllte. Viele Anleger bezweifelten, dass die Regierung über genügend fiskalischen Spielraum verfügt, um diese Steuersenkungen zu finanzieren, da sie bereits mit einer hohen Inflation und riesigen Ausgaben aufgrund der Corona-Pandemie zu kämpfen hat.
Meldungen über die vorgeschlagenen Steuersenkungen drückten das Pfund im vergangenen Monat auf ein Rekordtief und führten zu weit verbreiteten Verkäufen von Gilts. Infolgedessen stiegen die Renditen auf Rekordhöhen. Im Zuge dessen war die BoE gezwungen, mit einem 65-Milliarden-Pfund-Programm in die Märkte einzugreifen. Der Schritt stand auch im Gegensatz zu den jüngsten geldpolitischen Straffungsbemühungen der Bank, um die grassierende Inflation unter Kontrolle zu bringen.
Die Märkte warten nun auf die neusten BIP-Daten aus Großbritannien, um weitere Hinweise auf die wirtschaftliche Gesundheit des Landes zu erhalten.