FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag zwar ganz im Zeichen des weiter schwelenden US-Haushaltsstreits gestanden. Hoffnungen auf eine Einigung in letzter Minute begrenzten aber die Verluste. Der Dax fiel gegen Mittag um 0,18 Prozent auf 8.709,25 Punkte. Am Freitag hatte er noch erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte über 8.700 Punkten geschlossen. Der MDax gab zuletzt um 0,14 Prozent auf 15.214,38 Punkte nach, und der TecDax verlor 0,20 Prozent auf 1.086,00 Punkte. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 stand 0,10 Prozent tiefer bei 2.971,27 Punkten.
Vor der entscheidenden Woche im US-Haushaltsstreit ist weiter keine Lösung in Sicht. Nachdem Gespräche zwischen Präsident Barack Obama und dem führenden Republikaner im Abgeordnetenhaus, John Boehner, gescheitert waren, ruhen die Hoffnungen jetzt auf dem Senat. Die Spitzenvertreter der Republikaner und Demokraten in der Kammer, Mitch McConnell und Harry Reid, nahmen Beratungen über einen Kompromiss auf. Kommt es bis zum Stichtag 17. Oktober nicht zu einem Kompromiss, können die USA laut Expertenberechnungen vermutlich nur noch bis etwa Ende Oktober ihre Rechnungen bezahlen.
LÖSUNG DES HAUSHALTSSTREITS FORDERT HOHEN PREIS
Die Politiker in den USA seien dafür bekannt, dass sie finanzpolitische Risiken nicht scheuen, kommentierte Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Zwar seien sich die Händler einig, dass die USA auch diesen Streit lösen werden, der Preis dafür sei angesichts des sehr zaghaften Wirtschaftswachstums aber hoch. Ein Silberstreifen am Horizont bleibe die Hoffnung, dass die US-Notenbank angesichts des Haushaltskonfliktes weiter an der Politik des billigen Geldes festhält und so auch den Aktienmarkt stützt.
Börsianer begründeten die Verluste am Aktienmarkt auch mit enttäuschenden Konjunkturnachrichten aus China. Die Exporte des Landes waren im September überraschend zurückgegangen. Die neuesten Daten für den Außenhandel befeuern wieder Sorgen um das weitere Wirtschaftswachstum des Welt-Konjunkturtreibers China.
INFINEON AM DAX-ENDE
Am Dax-Ende fielen die Titel von Infineon um 1,70 Prozent auf 7,352 Euro. Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte die Kaufempfehlung für die Aktien des Halbleiterherstellers gestrichen. Ein optimistischerer Ausblick sei mittlerweile großteils eingepreist, schrieb Analyst Didier Scemama.
An der Dax-Spitze standen Aktien der Versorger RWE und Eon mit Gewinnen von jeweils mehr als einem Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel', den sie als Stütze werteten. Demnach wollen die beiden Energiekonzerne die anstehenden Koalitionsverhandlungen nutzen, um die milliardenschwere Brennelementesteuer für Atomkraftwerke zu kippen. Das sei gut für die Stimmung der Branche, kommentierte ein Händler. Immerhin schüre es ein wenig Hoffnung, dass diese Steuer gekürzt werden könnte.
CENTROTEC ZIEHEN AN
Nachrichten aus der Politik sorgten auch im Kleinwerte-Index SDax für Aufsehen. So schnellten die Aktien von Centrotec Sustainable an der Index-Spitze um mehr als sieben Prozent in die Höhe. Einem Beschluss des Bundesrates zufolge müssen vor dem Jahr 1985 eingebaute Öl- und Gasheizungen bis 2015 ausgetauscht werden. Der Spezialist für energieeffiziente Gebäudetechnik profitiere dementsprechend von dieser am Freitag beschlossenen Neuregelung, die noch positiv nachwirke, meinten Händler./la/rum
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Vor der entscheidenden Woche im US-Haushaltsstreit ist weiter keine Lösung in Sicht. Nachdem Gespräche zwischen Präsident Barack Obama und dem führenden Republikaner im Abgeordnetenhaus, John Boehner, gescheitert waren, ruhen die Hoffnungen jetzt auf dem Senat. Die Spitzenvertreter der Republikaner und Demokraten in der Kammer, Mitch McConnell und Harry Reid, nahmen Beratungen über einen Kompromiss auf. Kommt es bis zum Stichtag 17. Oktober nicht zu einem Kompromiss, können die USA laut Expertenberechnungen vermutlich nur noch bis etwa Ende Oktober ihre Rechnungen bezahlen.
LÖSUNG DES HAUSHALTSSTREITS FORDERT HOHEN PREIS
Die Politiker in den USA seien dafür bekannt, dass sie finanzpolitische Risiken nicht scheuen, kommentierte Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Zwar seien sich die Händler einig, dass die USA auch diesen Streit lösen werden, der Preis dafür sei angesichts des sehr zaghaften Wirtschaftswachstums aber hoch. Ein Silberstreifen am Horizont bleibe die Hoffnung, dass die US-Notenbank angesichts des Haushaltskonfliktes weiter an der Politik des billigen Geldes festhält und so auch den Aktienmarkt stützt.
Börsianer begründeten die Verluste am Aktienmarkt auch mit enttäuschenden Konjunkturnachrichten aus China. Die Exporte des Landes waren im September überraschend zurückgegangen. Die neuesten Daten für den Außenhandel befeuern wieder Sorgen um das weitere Wirtschaftswachstum des Welt-Konjunkturtreibers China.
INFINEON AM DAX-ENDE
Am Dax-Ende fielen die Titel von Infineon
An der Dax-Spitze standen Aktien der Versorger RWE
CENTROTEC ZIEHEN AN
Nachrichten aus der Politik sorgten auch im Kleinwerte-Index SDax
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---