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ROUNDUP: Kursverfall der Lira schüttelt Finanzmärkte durch

Veröffentlicht am 10.08.2018, 12:35
Aktualisiert 10.08.2018, 12:40
ROUNDUP: Kursverfall der Lira schüttelt Finanzmärkte durch
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Devisenmarkt hat sich der Kursverfall der türkischen Währung kurz vor dem Wochenende rasant beschleunigt und Unruhe an den Finanzmärkten ausgelöst. Am Morgen musste die Lira im Handel mit dem US-Dollar zeitweise einen extremen Kurseinbruch von 13,5 Prozent einstecken. Der Kurs der türkischen Währung rauschte auf neue Rekordtiefs zum Dollar und zum Euro.

Am Morgen wurden zeitweise bis zu 7,2254 Lira für einen Euro gezahlt. Zu Beginn des Jahres waren es nur 4,50 Lira. Die nervöse Stimmung schwappte auch auf andere Märkte über und setzte beispielsweise den Euro unter Druck. Im Vormittagshandel beruhigte sich die Lage teilweise wieder, und die Lira konnte sich ein Stück erholen.

Analysten der Landesbank-Baden-Württemberg (LBBW) sprachen mit Blick auf die Marktturbulenzen von einer Vertrauenskrise, die einen Abwärtsstrudel bei der türkischen Lira ausgelöst habe. Anfangs waren noch mangelnde Rechtssicherheit, eine starke Inflation und die Sorgen um die Unabhängigkeit der Zentralbank das Hauptproblem für die türkische Währung. Mittlerweile wird nach Einschätzung der LBBW an den Märkten aber auch die Möglichkeit einer Staatspleite der Türkei durchgespielt.

Wie ernst die Lage eingeschätzt wird, zeigt die jüngste Entwicklung der Prämien für Kreditausfallversicherungen (CDS) auf türkische Staatspapiere. Diese stiegen zuletzt auf den höchsten Stand seit 2009. Das Übergreifen der nervösen Stimmung auf andere Märkte außerhalb der Türkei hatte die Ursache in einem Artikel der "Financial Times", wonach der Kursverfall der türkischen Lira der Bankenaufsicht der EZB zunehmend Sorge bereite.

Vor allem die Großbanken BBVA (11:BBVA), BNP Paribas (9:BNPP) und Unicredit (MI:CRDI) stünden unter besonderer Beobachtung, berichtete die "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Situation sei aber noch nicht kritisch.

Auch Experte Carsten Hesse von der Berenberg-Bank sieht keine Krise für die Banken der Eurozone heraufziehen. Die Geldhäuser des Währungsraums hätten zu geringe Summen in der Türkei investiert, um mit in die Krise gerissen werden zu können, lautet die Einschätzung des Experten.

Als Ursache für die jüngste Zuspitzung an den türkischen Finanzmärkten gilt auch die Unsicherheit der Anleger vor der Veröffentlichung eines neuen Wirtschaftsmodells, das der türkische Finanzminister Berat Albayrak an diesem Freitag vorstellen will.

Zeitgleich zu den starken Verlusten der Lira ging es auch mit den Kursen der in US-Dollar ausgegebenen türkischen Staatsanleihen deutlich nach unten. Am Vormittag stieg die Rendite in der zehnjährigen Laufzeit um 0,39 Prozentpunkte auf 7,94 Prozent. Noch heftiger traf es die Anleihen, die in Lira ausgegeben wurden. Hier stieg die Rendite über die Marke von 20 Prozent.

Am Aktienmarkt beruhigte sich die Lage unterdessen schnell. An der Börse in Istanbul ging es mit dem Bist-100-Index im Mittagshandel nur leicht nach unten. An der Frankfurter Börse zeigten sich die Anleger beunruhigter. Hier verlor der Dax zuletzt etwa 1,5 Prozent auf 12 475 Punkte.

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