von Robert Zach
Investing.com - Das auf der ganzen Welt grassierende Coronavirus hat den Euro-Schwarzmalern einen dicken roten Strich durch die Rechnung gemacht. Seit Mitte Februar hat der Euro um knapp 5 Prozent aufgewertet und hat am Freitag mit 1,1341 Dollar den höchsten Stand seit Ende Juni 2018 erreicht. Zuletzt wurde der EUR/USD mit 1,1309 Dollar gut 0,64 Prozent im Plus gehandelt.
Viele hatten die Gemeinschaftswährung schon abgeschrieben, aber angesichts der breit angelegten Dollar-Schwäche im Zuge der außerplanmäßigen Zinssenkung der Federal Reserve und der damit einhergehenden Verengung der Zinsspreads sowie der rekordhohen Short-Position, die gerade aufgelöst wird, erlebt sie gerade ein sensationelles Comeback. Ob sich das auf lange Sicht fortsetzen lässt, ist unklar, aber auf mittlere Sicht könnte dem EUR/USD tatsächlich die Trendwende gelingen. Das hatten wir am Dienstag auch so auf der Grundlage einer Analyse der Deutschen Bank (DE:DBKGn) berichtet, die den Euro gegen den US-Dollar zum Jahresende sogar bei 1,20 Dollar stehen sieht. Allein eine Auflösung der strukturellen Shorts käme einer Bewegung in Richtung 1,17 Dollar gleich, schrieben die Experten.
Da der Markt auf der Sitzung Mitte März eine weitere Zinssenkung der Federal Reserve um einen halben Prozentpunkt einpreist, stehen die Zeichen der Zeit gut, dass der EUR/USD auch weiterhin gut unterstützt bleibt, schließlich begünstigen die stärkeren Zinssenkungsspekulationen in den USA den Euro, weil schlichtweg der US-Renditevorteil schmilzt. Aber auch die Wahlen in den USA im November bergen Unsicherheiten für den Greenback, die den Euro auf mittlere weiter nach oben treiben könnten.
Wer unbedingt gegen den Euro wetten will, der sollte sein Geld lieber auf den XAU/EUR setzen, also dem Goldpreis auf Euro lautend. Da auch hier in Europa die Renditen weiter fallen, steht einer weiteren Aufwertung des gelben Metalls nicht viel im Wege, wobei man freilich mit einer teilweisen Rückabwicklung der massiven Zuflüsse in Staatsanleihen rechnen muss, sobald das Thema Coronavirus wieder abklingt. Das könnte dann auch den Goldpreis bremsen.
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