Frankfurt, 02. Mär (Reuters) - Die Sorge über die
Perspektiven der osteuropäischen Volkswirtschaften hat den
Euro zu Wochenbeginn belastet. Die Gemeinschaftswährung
wurde im frühen Geschäft am Montag um 1,2580 Dollar gehandelt
und damit rund einen Cent günstiger als im späten US-Geschäft am
Freitag. Analysten verwiesen auf den Sondergipfel der EU-Länder
am Wochenende; der Euro reagiere mit der Talfahrt auf die
Tatsache, dass kein Hilfsfonds für Osteuropa geschnürt wird.
"Die EU dürfte aus Marktsicht erneut bewiesen haben, dass sie zu
einer koordinierten Reaktion auf die Krise nicht fähig ist",
schrieben die Analysten der Commerzbank in einer Kurzstudie. Das
Prinzip sei vielmehr, dass jedes Land sich selbst helfen müsse.
"Für den Euro ergeben sich daraus zwei Probleme: Zusammenbrüche
osteuropäischer Länder würden den Euro deutlich belasten. Und:
Auch für Euroraum-Mitglieder wird die Chance auf europäische
Solidarität geringer", so die Schlussfolgerung der
Commerzbank-Experten. Die Analysten von UniCredit hielten es bei
zunehmender Stimmungseintrübung für möglich, dass der Euro
wieder bis in die Region um 1,23 Dollar fallen könnte.
Am Rentenmarkt reagierten Investoren mit verstärkter
Nachfrage. Der Bund-Future stieg um 45 Ticks auf 125,15
Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit
3,067 Prozent. Den Analysten der WestLB zufolge profitierten die
Festverzinslichen auch von der Sorge an den Aktienmärkten. Diese
wurden vor allem von den Nachrichten zum jüngsten Rettungsplan
der Citibank belastet.
Auf der Tagesordnung stand die Februar-Statistik zur
Entwicklung der europäischen Verbraucherpreise. Am Nachmittag
folgten aus den USA die Daten zu den persönlichen Einkommen und
Ausgaben im Januar sowie der ISM-Index für das verarbeitende
Gewerbe.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)