Investing.com - Ungebremst hat die türkische Lira ihren Sinkflug zum Auftakt in die neue Handelswoche fortgesetzt und erreichte sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro neue Rekordtiefs. In der Nacht von Sonntag auf Montag stieg der Kurs für einen Euro zum ersten Mal in der Geschichte über 8 türkische Lira. Der Kurs für einen Dollar erreichte 7,09 türkische Lira.
Grund für den jüngsten Schwächeanfall der türkischen Lira ist die Verdoppelung der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Wie das Weiße Haus heute mitteilte, werden die Abgaben auf Stahl um 6.01 Uhr deutscher Zeit von 25 Prozent auf 50 Prozent erhöht.
Auch die Strafzölle auf Aluminium sollen von 10 auf 20 Prozent steigen, jedoch gab das Weiße Haus dafür noch kein Datum bekannt.
Der türkische Präsident Erdogan legte am Sonntag im Streit zwischen der Türkei und den USA um den US-Pastor Andrew Brunson erneut nach. In einer Kundgebung in der Stadt Trabzon sagte er, man habe den Plot durchschaut und man fordere die USA heraus. Erdogan ist nach wie vor der Überzeugung, dass es sich "ganz klar" um einen " Wirtschaftskrieg" handelt.
Experten hatten der Türkei am Wochenende empfohlen, Hilfe vom Internationalen Währungsfonds (IWF) in Anspruch zu nehmen, um so die Talfahrt der türkischen Lira zu stoppen. Erdogan sagte jedoch: "Wir wissen sehr gut, dass die, die uns ein Geschäft mit dem IWF vorschlagen, uns eigentlich vorschlagen, die politische Unabhängigkeit unsere Landes aufzugeben".
Ein Ende der türkischen Lira ist also nach wie vor nicht in Sicht, da Erdogan scheinbar nicht einlenken möchte.